Eine Absage schmerzt. Ist eine Absage zudem noch das Ergebnis auf eine Bewerbung um den Traumjob, wird sie schnell zur aggressiven persönlichen Infragestellung. („So eine menschliche Niederlage.“)
Selbst, wenn diese Stellensuche nicht auf einer finanziellen Notwendigkeit beruht, hinterlässt eine Absage ein schales Gefühl.
Das Schlimmste daran ist jedoch häufig, dass nicht ganz klar ist, warum die Absage erteilt wurde.
Stattdessen ummanteln allgemeine Höflichkeitsfloskeln die eigentliche Aussage. Und die lautet nun einmal: „Nicht Du“.
Mantra-artige Selbstberuhigungsformeln können da nur teilweise helfen: Irgendwie sitzt der Stachel ja doch.
Heimlich und still nagt dann schnell ein ganzer Fragenkatalog an unserem Inneren: „Was hat das mit meiner Person zu tun? Habe ich nicht genug Charisma? Wirke ich nicht durchsetzungsfähig genug? Habe ich irgendwo falsch geantwortet?“
Ob die Bewerbung mit Krawatte und Einstecktuch oder in Jeans und Jackett erfolgte: Eine Absage zieht runter, egal, wie lässig wir an das Leben heran gehen.
Damit Sie jedoch Ihren Traumjob erhalten, möchte ich Ihnen hier einige Tipps zur Optimierung Ihrer Wirkung geben.
Bitte bedenken Sie: Die persönliche Wirkung besteht immer aus einem Bündel an Faktoren. Hier auf alle einzugehen, ist leider nicht möglich.
Ich möchte Ihnen jedoch zumindest eine Auswahl an Faktoren nennen, die sonst nirgends zur Sprache kommen.
Was hat eine Absage mit Ihrer Kleidergröße zu tun?
Die ehrliche Antwort lautet: Eine ganze Menge. Ob der Gürtel schon mal deutlich sichtbar drei Löcher enger geschnallt war oder die Naht an der Rückseite Ihres Jacketts durch die Belastung deutlich ausfranst:
Ihr Gesprächspartner wird daraus möglicherweise drei Dinge schlussfolgern können:
- Sie haben sich selbst nicht im Griff.
- Sie haben nicht genug Geld, sich einen neuen Gürtel zu kaufen, oder zumindest ein ordentliches Jackett.
- Sie sind nicht bewusst genug über die Konsequenzen Ihrer Außenwirkung, denn sonst würden Sie nicht so hier sitzen.
„Hoffnungsgrößen“, ebenso wie der „Schlabberlook“ reduzieren die Aussichten auf Erfolg dramatisch. Für die meisten von uns ist es normal, dass das Gewicht in bestimmten Phasen im Leben das Gewicht rauf oder runter geht. Für eine Persönlichkeit mit repräsentativen Pflichten (Das sind fast alle, die nicht im Keller arbeiten) ist eine gute Passform wichtig – notfalls durch den Kauf einer neuen Jacke.
(Wie Karl Lagerfeld schon sagte, sieht man am ehesten an der Kleidung, ob jemand ab- oder zugenommen hat.) Ein Headhunter oder ein erfahrener Personaler wird hier wohl vermuten, dass der Termin die Investition für eine neue Jacke oder einen neuen Gürtel nicht wert ist.
Absage – trotz guter Kleidung und richtiger Antworten?
- Das Anforderungsprofil vieler Stellen für Führungskräfte lautet „durchsetzungsfähig“. Darunter mag man im letzten Jahrtausend verstanden haben „der kann schon ein paar Leute plattmachen, wenn`s drauf ankommt“.
- Heute erwartet man von einer Führungskraft, dass sie anders klarkommt statt mit sozialer Rohheit: Durchsetzungsfähigkeit umfasst heute ein ganzes Bündel an Anforderungen.
Eloquenz
Wer sich gut artikulieren kann, vermeidet schon im Vorfeld viele Auseinandersetzungen.
Hierzu gehört nicht nur die Fähigkeit, einen angemessenen Jargon zu pflegen. Hierzu gehört auch die Fähigkeit, aktiv zu schweigen. (Wer hat eigentlich gesagt, dass Schweigen passiv ist?)
Eloquenz, das ist ein Zusammenspiel aus Worten, Mimik, Gestik und Habitus. Angemessen eloquent auftreten zu können, verringert das Risiko einer Absage erheblich. In den meisten Positionen empfiehlt sich die Persönlichkeit, die Beziehungen aufbauen kann zu unterschiedlichsten Menschen. Das fängt mit Blicken an und hört mit der richtigen Distanz nicht auf.
Wie viele Dinge, so ist auch die Eloquenz eine Frage der Überarbeitung. Worte, die nicht mehr zu Ihrem aktuellen Stand oder in den Kontext passen, schmälern Ihre Wirkung.
Außerdem vermitteln Sie schnell den Eindruck, dass Sie nicht wirklich in der gegenwärtigen Situation angekommen sind. Die Erfahrung zeigt, dass es keine Frage des Alters ist: Unsere Ausdrucksweise, unsere Sicht der eigenen Person müssen wir immer wieder neu schärfen und weiter entwickeln. Anpassungs-Intelligenz ist wahrscheinlich eine der erfolgskritischsten Eigenschaften der VUCA-Welt.
Klarheit.
Wenn Denken, Reden und Handeln eine Sprache sprechen, entsteht Klarheit.
Passt hingegen das Reden schon nicht zur Körpersprache, weckt das Unsicherheit: Irgendwie fühlt sich dann das Ganze „unrund“ an.
Unser Gesprächspartner empfängt häufig hier ein Signal durch sein Bauchgefühl – es ist diese leise Warnung, dass da „irgendwas ist“.
Ein Freund hat das mal so formuliert: „Wenn die Botschaft nicht zum Botschafter passt kannst Du’s vergessen.“ Die Wahrscheinlichkeit einer Absage steigt…
Klarheit ist ein Marathon, kein Sprint: Sollen die Worte nicht durch unkonkrete Handlungen verwässert werden, ist eine regelmäßige Reflexion nötig.
In unserer VUCA-Welt stellt die Klarheit eine andere Herausforderung dar, da es sich fast anbietet, sie mit persönlicher Härte zu verwechseln. In diesem Umfeld der soften Ansprachen kostet es vielleicht Mut, sich mit klaren Worten zu positionieren, die auch Härten beinhalten.
Klarheit funktioniert nur, wenn sie eingebettet ist in eine persönliche Kultur der Versöhnlichkeit. Die Fähigkeit „fünfe gerade sein lassen“, und über unverständliche Verhaltensweisen nicht sofort urteilen zu müssen, das klappt nur mit innerer Gelassenheit. Das weiß auch der Headhunter, der zwischen Lampenfieber und wenig souveräner Verbissenheit unterscheiden kann. Bitte bedenken Sie: Mit der richtigen Absage erspart er einem Unternehmen interne Querelen – oder sogar deutliche finanzielle Verluste.
Ein bitterer Zug um den Mund
Wenn Tiefschläge unseren Persönlichkeitsausdruck gestalten, kommen wir nicht mehr souverän rüber.
Das ist doppelt bitter: Die erlittene Demütigung, der hinterhältige Verrat – oder einfach nur die „ganz normale Niederlage“ bestimmen so unsere Zukunft.
Dies kann dann geschehen, wenn wir diese Erfahrungen nicht richtig verarbeiten. Der tiefe Schmerz hierüber „arbeitet“ in unserem Inneren. Insgeheim kreisen wir in Gedanken um das Geschehen. Es blockiert unsere Gedanken, es beeinflusst unsere Wahrnehmungsfähigkeit und später auch unsere Ergebnisse. Wir bringen etwas Schweres mit in den Raum. Das spüren andere oft, bevor wir es selbst tun. Instinktiv nehmen sie Abstand von uns, weil wir sie atmosphärisch „beschweren“.
Der Blick in den Spiegel ist leider nur manchmal ein unbestechlicher Prüfer. Wenn Sie wissen wollen, ob Sie eine innere Beschwernis dieser Art in sich tragen, stellen Sie sich selbst eine Frage:
„Wer hat mir was angetan?“ Menschen, Szenen, die Ihnen dann in den Sinn kommen, sorgen für jenen Gesichtsausdruck und jenes Flair, welche den Umgang mit Ihnen Überwindung kosten lassen. Gewöhnen Sie sich nicht an diesen Zustand, gehen Sie dieses Innenerleben mutig an! (Jawohl, mutig. Sie haben richtig gehört. Denn was nach außen vielleicht wie eine Kleinigkeit wirkt, kann ein tiefsitzender Stachel sein, der bei jeder Regung schmerzt…) Manche Dinge lassen sich mit sich selbst ausmachen, für andere lohnt es sich, einen externen Gesprächspartner hinzuzuziehen.
Wetten, dass eine Vergebung, die Sie hier aussprechen, an der Sie auch festhalten, das Risiko für eine Absage deutlich reduziert?
Details können über eine Absage entscheiden
Es sind die Details, die eine Menge über uns aussagen:
Sie arbeiten entweder gegen uns – weil sie auf mangelnde Kompetenz hindeuten. Dann handeln wir uns trotz unseres Fachwissens schnell eine Absage ein.
Oder sie beweisen unser Verständnis für einen bestimmten Kontext. Stimmige Details in unserem Auftritt verfehlen ihre Wirkung nie. Widersprechen die Details allerdings unseren Worten, unserem Habitus oder der Rolle, die wir anstreben, können Sie die Realisierung unserer Ziele komplett sabotieren.
Stellen Sie sicher, dass Ihre Wirkung nicht durch die falschen Signale sabotiert wird.
Kontaktieren Sie mich noch heute, um unnötige Absagen zu vermeiden und Ihre verdienten Erfolge zu realisieren.
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(C) erfolgmitstil.de, Patrizia Becker