Das Charisma Geheimnis

Charisma - kann man das lernen? Das Charisma-Geheimnis gleicht einer Gratwanderung. Es setzt sich aus Sprint- und Marathon zusammen.

Charisma gilt als eine der erfolgskritischen Eigenschaften schlechthin.
Im Bündel der Anforderungen ist sie ein Dauerbrenner: Mit Worten wie „Begeisterungsfähigkeit“ und „Überzeugungskraft“ wird das Charisma oft schon in der Stellenanzeige vorausgesetzt.  Menschen mit Charisma werden respektiert, gewinnen ihre Zuhörerschaft schnell – und können schwierigen Situationen oft noch eine Wendung geben. In der VUCA-Welt hat Charisma die Funktion einer Kreditkarte. Doch worin besteht das Geheimnis charismatischer Menschen genau?


Talent oder Fleiss – wie entsteht Charisma wirklich?

„Charisma hast du entweder – oder du hast es nicht. Lernen kannst du das nicht.“

Diese und ähnliche Aussagen sind im Zusammenhang mit Charisma oft zu hören. Ich halte diese Aussage für verkehrt.
Charisma, das ist für uns häufig der große Moment vor Publikum, am Anfang einer Situation – oder eben an ihrem Ende. Charisma, das ist der „Handshake“, wenn ein Erfolg verkündet wird – oder ein Anfang.
Oder es ist die faszinierende Ausstrahlung eines Verkäufers, der über seine Persönlichkeit verkauft.

Charisma ist ebenso der Moment der Weichenstellung in einem Projekt, wo eine zurückhaltende Persönlichkeit einen wichtigen Impuls gibt – und alle hören auf einmal zu.
Charisma ist eine Fähigkeit, die entwickelt werden will. Es ist eine Wirkung, die nur dann entsteht, wenn sie authentisch erscheint.

Wie erreicht man Charisma

Viele Menschen tragen in sich viel mehr Charisma, als ihnen bis jetzt bewusst ist.
Vielleicht haben Sie jetzt eine Person vor Augen, die das hier lesen sollte – oder Sie wünschen sich selbst hier und da ein „Quentchen“ mehr Überzeugungskraft…
Ich habe für Sie gute Neuigkeiten: Charisma können Sie entwickeln können. Erste Veränderungen können Sie sofort bemerken, wenn Sie auf einige Dinge achten:

Der Komplize des Charismadie persönliche Pflege-Kultur

Wer jemand wirklich ist, lässt sich erst in zweiter Linie an seiner Kleidung ablesen. Einen Anzug oder eine Jeans mit Jacke kann ich irgendwo kaufen.
Die persönliche Pflege-Kultur allerdings verrät eine Menge über mich selbst. Sie ist wie eine Auskunftei über die Wertschätzung, die ich meinen Mitmenschen entgegen bringe. Auch in Zeiten großer stilistischer Freiheit gilt:
Ein ungepflegter Haarschnitt und unzureichend gepflegte Hände sind einfach eine Anti-Werbung. (Ganz zu schweigen von Haaren, die aus der Nase oder den Ohren wachsen….)
Die Pflege verrät, welches Format jemand persönlich wirklich hat.

Charisma ist die Art, wie jemand sich in einem Raum bewegt



Mal ganz ehrlich: Wer lange guckt und dann mehr oder weniger zufällig irgendwo hinlatscht – der kann einfach kein Charisma ausstrahlen.
Ich muss schon ungefähr wissen, wo ich hin will – und das drückt sich nunmal darin aus, wie ich mich durch einen Raum bewege und auf ein Ziel zugehe.
Natürlich bedeutet das nicht, dass ich mich unsensibel präsentiere und meinen Platz einnehme, wo es mir gerade passt. Fingerspitzengefühl ist ein wesentlicher Bestandteil des Charisma. Dies beinhaltet definitiv auch, dass ich gekonnt provozieren kann.
Dennoch sind es die kleinen Dinge, an denen sich ablesen lässt, wer jemand innerlich ist – und wer nicht.

Die Ausdrucksweise signalisiert Charisma – oder Mittelmaß



Passt mein Reden zu der Person, die ich im Moment bin – oder besteht es in Sätzen, die vor einigen Jahren für mich richtig waren?
Wir alle entwickeln uns weiter, zudem verlieren einzelne Begriffe im Laufe der Zeit an Strahlkraft. Wenn die Ausdrucksweise weder meinen Wesenskern noch ein Verständnis des Zeitgeistes reflektieren, signalisiere ich Mittelmäßigkeit. Charisma erfordert eine Inspektion der persönlichen Ausdrucksweise.

Das Selbstbild


Charisma entfalten wir dann, wenn wir uns selbst achten. Dies kann nur geschehen, wenn ich im Umgang mit mir selbst eine ausgewogene Fehlerkultur habe.
Ein Fehler ist ein Hinweis, kein Todesurteil. Leider gehen gerade begabte und intelligente Menschen oft sehr ruppig mit sich selbst um: Schnell wird ein Fehler da zu einer vernichtenden Aussage über die eigene Persönlichkeit.

Wer mit sich selbst nicht im Reinen ist, strahlt dies auch aus. Anders sieht es bei Inkongruenz aus: Im Zwiespalt mit sich selbst zu sein, bedeutet immer auch ein Stück weit die Selbst-Degradierung.

Ja mehr noch: Aggressiv, die Flucht nach vorne antretend oder emotional gedämpft – sich selbst über einen Fehler zu definieren ist eine gefährliche Falle. Häufig zieht dieses Selbstbild eine regelrechte Abwärtsspirale aus Druck und Abbau von Druck nach sich. Vielleicht fragen Sie sich jetzt, woran man denn überhaupt erkennen kann, dass es sich um eine Abwärtsspirale handelt – und nicht um ein ganz normales Geschehen?

Ganz einfach: Wenn wir „von was auch immer“ sehr bald die stärkere Variante brauchen – und auch davon immer mehr. Wird es exzessiv und überschreitet bald jede soziale und körperliche Grenze, sind wir in Gefahr.

Der Umgang mit Erwartungshaltungen


Eine Persönlichkeit mit Charisma entfaltet ein Gespür für ihre Rolle. Sie macht sich ein Bild von dem, was von ihr erwartet wird.
Sie pflegt einen intelligenten Umgang mit diesen Erwartungen. Das bedeutet, dass sie sich klar wird über das, was sie daran erfüllen kann – und was nicht.

Die Persönlichkeiten, die langfristig erfolgreich sind, haben zudem gelernt, ihre Angreifbarkeit zu reduzieren: Jeder Mensch hat eine innere Schwäche. Die kann darin bestehen, in bestimmten Situationen zu Fehlentscheidungen zu tendieren oder in zu großer Härte oder Weichheit anderen Menschen gegenüber.

Persönlichkeiten mit Charisma haben die innere Größe, sich selbst gegenüber diesen Punkt einzugestehen und ihn durch eine vorausschauende Strategie abzuschirmen.
Diese besteht häufig darin, eine Person auf Augenhöhe als Gesprächspartner mit hinzu zu ziehen. Ob das der eigene Partner ist, eine befreundete Person aus dem Netzwerk oder ein Coach, hängt vom Umfeld und von der Situation ab. Wichtig ist hier das vorausschauende Handeln: Ein souveränes Auftreten ist meistens von der richtigen Weichenstellung im Vorfeld abhängig.

Was gefährdet das Charisma?

Persönliches Charisma wird durch ein Zusammensein mit den verkehrten Leuten gefährdet. Das kann eine Gefährdung durch „Schulterklopfer“ sein – ebenso wie durch gnadenlose Kritiker.
Beide können eine Persönlichkeit in ein gefährliches Fahrwasser bringen, wenn diese Nähe länger anhält.

Ebenso gefährlich kann eine falsche Verantwortlichkeit sein: Besonders verantwortungsvolle Menschen tendieren dazu, die Probleme anderer Menschen zu lösen.
(Und etwas weniger verantwortungsvolle Menschen haben mitunter ein unglaubliches Geschick, ihre Probleme zu denen anderer Leute zu machen….)

Für die einen ist es die konstante Gemeinschaft mit anderen Menschen, die ihnen das „gewisse Etwas“ rauben kann. Und die anderen wiederum brauchen einfach viele Menschen um sich her, um ihr inneres Strahlen freizusetzen.

Eine weitere Gefahr besteht darin, zu lange an einem Platz zu bleiben: So gibt es einfach Menschen, bei denen es gut ist, nach ca. einer Stunde wieder zu gehen. Warum? Ganz einfach: Es bricht sonst Streit aus. Wegen irgend etwas. Das kann ganz schön beeinträchtigen.
Oder es wird so belanglos und trivial, dass es schon schädlich ist. Auch eine persönliche Veränderung, die jetzt neue Ziele und Fähigkeiten abverlangt, kann ein Verlassen der Gemeinschaft klug erscheinen lassen:
Es liegt in der Natur des Menschen, dass er bekämpft, was er nicht versteht. Und Aussagen wie „was ist nur mit dir los? Früher warst du da wesentlich lockerer“ unterstützen niemanden in den Zielen.

Die Flucht vor der Herausforderung demontiert à la longue jedes Charisma. Natürlich kann jemand nett und gewinnend lächeln – aber das ist ja nicht, was dauerhaft überzeugt.
Hier sehe ich große Unterschiede zwischen denen, die durch „das Feuer gehen“ und denen, die dem Druck konstant ausweichen.
Die Persönlichkeit, die jeden Druck von sich fernhält und dafür lieber andere „ans Messer liefert“ – dann in der Regel ja Schwächere – verliert im Laufe der Zeit an Charisma.

Die Personaler-These

Von Personalern habe ich einen Satz gehört, der mich sehr nachdenklich gemacht hat:

„Man ist nur so stark, wie man sich trennen kann.“

Fazit:

Das Wort Charisma umreißt eine begehrte Eigenschaft: Es ist die Fähigkeit, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
Es ist auch die Fähigkeit, die Menschen zu überzeugen und sie für sich zu gewinnen.
Sie lässt sich lernen.

Es ist ein Bündel an Faktoren, die Charisma hervor bringen. Das Selbstmanagement ist hier die Basis für jeden Erfolg.
An den wenigsten Stellen ist es ein Zufallsprodukt. Angefangen von der persönlichen Pflegekultur über mein Auftreten in größerer Runde bis hin zum Selbstbild und zum Umfeld entsteht Charisma als eine Art Wechselwirkung.

Charisma fordert einen Preis: Er besteht in einer konsequenten persönlichen Weiterentwicklung. Der Preis für Charisma ist hoch:
Manche Dinge können sofort ihre Wirkung entfalten. Andere erfordern jahrelange Selbstdisziplin, die im Aushalten von enormem Druck besteht.
Übrigens: Auch darin kein bis wenig Charisma zu haben, kann ein Vorteil bestehen: Der charismatische Mensch fällt auf und erzeugt Reaktion und Gegenreaktion.
Derjenige, der unauffällig wirkt, tut das nicht….

Diese Fähigkeit lässt sich schon durch einige Eckpunkte im Auftreten darstellen.
Gleichzeitig entsteht es durch einen Prozess, der über einem Marathon gleicht. Charisma kann in der VUCA-Welt einen wertvollen Beitrag leisten, da es in kurzer Zeit zu zukunftskritischen Weichenstellungen führen kann.

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