Was Empathie nicht ist: 9 Fallen für agile Kultur

Was Empathie nicht ist, wird manchmal erst am Ergebnis klar. Was Empathie nicht ist - und was ins Chaos führen kann.

Was Empathie nicht ist sollte ebenso präsent sein wie das Wissen darüber, was Empathie im Kern ausmacht. Das ist wichtig, weil ein überdehnter oder gar falscher Begriff der Empathie gefährliche Fallen nach sich ziehen kann: Diese entstehen sowohl für den, die empathisch kommunizieren will als auch für den Empfänger.

Schützen Sie Ihre Lebensenergie, Ihre Zeit und Ihr Image, indem Sie klare und gesunde Grenzen ziehen. Hier erhalten Sie Informationen und Hintergründe, dazu, was Empathie nicht ist. Sie erfahren, wie Sie sich und Ihr Team vor den wenig bekannten Fallen schützen.

Empathie – eine soziale Modedroge?

Dies ist eine Antwort auf die Frage, was Empathie nicht ist. Denn hier haben wir es mit mindestens einer Gefahr zu tun: Herrscht beim Thema Empathie mangelnde Klarheit, wird Empathie schnell zur sozialen Droge. Befeuert wird diese unbewusst – und sehr schnell – durch folgende Faktoren:

  • Dem menschlichen Bedürfnis nach sozialer Bestätigung
  • Dem Druck, als Arbeitgebermarke dem 5 – Sterne – Image möglichst nahe zu kommen
  • Der Beliebtheit, den ein Image des empathischen Menschen mit sich bringt
  • Der Tatsache, dass auch sensible Menschen sich im Empathie – geprägten Umfeld schneller engagieren
  • Der Zeitersparnis, die bei einer empathischen Kultur nebenbei entsteht

Mit dieser Aufzählung möchte ich Ihnen keineswegs die Fähigkeit zur Unterscheidung absprechen. Die Erfahrung zeigt, dass der Übergang von der inneren Größe zur gefährlichen Unschärfe unmerklich geschieht. Seine perfekte Tarnung? Ergebnis- und Zeitdruck. Ein sich ändernder Jargon – und ein sich rasend schnell veränderndes Umfeld.

Ein weißer Fleck im Regiment der Excel – Listen?

Empathie, das ist weitaus mehr als ein „weißer Fleck“ in der kulturellen Landkarte, der mit Emotion und dem Gefühl von Nähe gefüllt werden kann. Sie ist auch kein sozialer Platzhalter im Regiment der Excel – Listen. Empathie birgt in sich die Kraft eines entscheidenden Wettbewerbsvorsprungs.
Um die soziale „Kraft“ der Empathie zu erhalten, ist jedoch eines wichtig:
Herauszufinden und zu definieren, was Empathie nicht ist.

Empathie ist Bestandteil der Unternehmenskultur

Der Umgang mit Empathie ist deshalb nicht ganz einfach, weil sie ein Bestandteil der Unternehmenskultur ist. Und wie kann Kultur direkt gemessen werden? In der Regel sind es eher die Ergebnisse, anhand derer wir die Qualität einer Kultur messen können.

Zu diesem Ergebnis kommen auch die Autoren Groysberg, Lee, Price, und Cheng in ihrem Artikel „Eine Frage der Kultur“ (1): „Kultur ist weit weniger leicht fassbar – denn vieles, was sie ausmacht, beruht auf unausgesprochenen Verhaltensweisen, Denkansätzen und sozialen Mustern.“

Wie in der Medizin: Die Dosis machts…

Ist dies geschehen, kommt der zweite Schritt: Die umsichtige Kommunikation der Abgrenzung. Empathie sollte ein Bestandteil jeder Unternehmenskultur sein.  Der Umgang mit ihr vollzieht sich ähnlich wie der Umgang mit Medizin: Die Dosis entscheidet, ob es sich am Ende um Medizin oder Gift handelt – ebenso wie die Kombination mit anderen Wirkstoffen….

Betrachten wir das Ganze also nüchtern.

Falle Nr. 1: Wir sind die Guten

Empathie sollte kein Mittel sein, um sich beliebt zu machen. Genau dazu bietet sich diese große menschliche Fähigkeit aber geradezu an.

Dies kann sehr subtil – und schnell – geschehen. An vielen Stellen ist noch nicht einmal ein manipulativer Vorsatz im Spiel: Oft ist die Sympathie ja da, vielleicht ist sie nur nicht immer offensichtlich spürbar. Wir leben nun mal in einer Zeit, in der der Akzent sehr schnell auf die Betonung von Wertschätzung gelegt wird. Und da baut sich ein Druck zur „greifbaren“ Empathie fast von selbst auf, ohne merkliches Zutun.

Falle Nr. 2: Nur, wer gute Gefühle liefert, verdient Anerkennung und Respekt

Was Empathie nicht ist, lässt sich in einem Satz beantworten:
Empathie ist keine Rechtfertigung für die Existenz der Führungsebene.Klingt das für Sie lächerlich? Sollte das eigentlich jedem klar sein?
Das ist es nur leider oft nicht. Liest man manchen Artikel oder manches, was in den sozialen Medien so durchrauscht, ergibt sich schnell ein anderer Eindruck:
„Cheffe“ wird dafür verantwortlich gemacht, dass der Mitarbeiter sich immer wohl fühlt.
Besonders bei der „Generation Z“ tritt dieses Phänomen wohl verstärkt hervor, so ist an vielen Stellen zu lesen und zu hören.

Das ist jedoch nichts anderes als emotionale Erpressung.

Bitte verstehen Sie mich nicht falsch: Ich halte viel von verantwortungsvoller Führung, die auch den einzelnen Menschen und seine Gesundheit im Blick hat. Natürlich ist ein verantwortungsvoller Führungsstil geprägt von der Impulskontrolle des Leiters. Das Selbstmanagement, auch in emotionaler Hinsicht, ist für Führungskräfte wichtig.

Natürlich ist es die Aufgabe der Führung, eine Unternehmenskultur zu schaffen, die ein gesundes Miteinander und emotionale Stabilität der Mitarbeiter fördert. Nur scheinen wir hier in der letzten Zeit öfters „auf der anderen Seite vom Pferd zu fallen“: Wird jemandem die Eigenverantwortung abgenommen, gerät er jedoch in eine Fremdbestimmung.

„Wen man am meisten gefördert hat, von dem wird man oft besonders enttäuscht.“Michail Gorbatschov

Vielleicht fühlt sich diese Art der „sozialen Fellpflege“ ja eine Zeitlang irre gut an. Und vielleicht gibt*s sogar extra Punkte für die Führungskräfte. A la longue jedoch schätze ich so eine Entwicklung als sehr gefährlich ein, weil sie einem Menschen die Selbstwirksamkeit abtrainiert. Und das, so haben wir oft gesehen, ist eines der Merkmale überfürsorglicher Eltern – oder einer Sekte.

3. Was Empathie nicht ist? Eine wirkungsvolle Substanz im Cocktail der Manipulation

„Geschüttelt, nicht gerührt“, so kennen wir den wohl bekanntesten Cocktail der Welt: Den von James Bond.
„Gerührt, nicht geschüttelt“, So könnte man das Gefühl so manchen Opfers von Manipulation beschreiben: Jede unangenehme Erschütterung wird vermieden, klare Fakten werden entweder nicht zur Sprache gebracht oder abgerundet. Hier habe ich sowohl den Umgang mit Fehlern als auch den mit unliebsamen Entscheidungen vor Augen.So entsteht vielleicht vorübergehend der Eindruck, dass einem der Gesprächspartner wohlwollend gegenüber tritt. Vielleicht entsteht sogar der Eindruck einer fehlerfreundlichen Kultur. In der Realität ist der weitere Verlauf jedoch oft so, dass über die Fakten sehr wohl ganz klar geredet wird – nur eben mit anderen, nicht mit dem Betroffenen.

Irgendwann jedoch kommt die betreffende Person dahinter, was hier hinter ihrem Rücken geschieht. Und dann, so zeigt die Erfahrung, ist auch bei dem harmoniebedürftigsten Menschen das Vertrauen verloren. Und mit dem Vertrauen auch jede Beziehungsgrundlage.

Diese Art der Manipulation unterscheidet sich von einem wertschätzenden Umgang dadurch, dass sie vorsätzlich jedes Konfliktpotential im Keim erstickt.

Die Zielsetzung hier ist nicht Frieden. Es ist das Bestreben, im Lichte des Zeitgeistes „en vogue“ wirken zu wollen und als cool zu gelten. Das Motiv ist egoistisch und von vorausschauender Berechnung: Das oberste Bestreben gilt der eigenen Unangreifbarkeit.

So einen Verlauf habe ich auch an mancher Stelle in eine bittere Intriganz münden sehen….

Falle Nr. 4: Empathie ist keine Abschirmung gegen mangelnde Kooperationsbereitschaft oder Impulskontrolle
Manche Zeitgenossen haben es einfach drauf: Ihr „Entgegenkommen“ und „sich in der Mitte treffen“ sieht meistens so aus, dass der andere Dreiviertel der Strecke zurüc legt – und sie ein Viertel. Diesen „Kompromiss“ haben sie sich dann hart abringen lassen.

Auch bei einem Ausleben der Launenhaftigkeit – also bei Überreagieren oder übergriffigem Verhalten generell (Ironie, verletzende Bemerkungen, usw.) erlebe ich mitunter, wie dem Agressor Empathie entgegengebracht wird.

Das ist zwar verständlich und nachvollziehbar, nur leider verlängert es den Leidenszustand unnötig. (Mal ganz abgesehen davon, dass sich erfahrungsgemäß unverschämte und herrische Persönlichkeiten hier geradezu bestätigt bis überlegen fühlen.)Auf die Frage, was Empathie nicht ist, möchte ich klar antworten:

Empathie ist keine soziale Knautschzone für Menschen, die andere als ihr persönliches Überlaufventil betrachten und sie behandeln wie Untermenschen.

5. Falle: Einer sagt, wie Empathie geht
Empathie ist abhängig vom sozialen Kontext. Sie wird im Kern zwar als Verständnis wahrgenommen – ihre Grenzen und ihre angenehme Auswirkung jedoch wird von unterschiedlichen Menschen auch unterschiedlich definiert werden.Beispiel: In anderen Kulturen fängt die Empathie beim Blick an. Ist es hierzulande absolut normal, jemandem beim Gespräch von Anfang an in die Augen zu sehen, gilt dies in der arabischen Kultur als übergriffig. Vieles von dem, was wir in Form von Worten abhandeln, wird dort mit Blicken kommuniziert.Empathie für einen arabischen Menschen beginnt da, wo ein Blickkontakt mit einem Gespür für den Kontext gehandhabt wird. Der intensive, längere Blick ist hier schon deutlich der Zone der Vertrautheit – oder eben der Überlegenheit zuzurechnen.
(Hier spreche ich von Menschen, die im Business oder im politischen Bereich arbeiten und mit westlichen Gegebenheiten vertraut sind, mit diesen auch angemessen umgehen.)

Für eine größere Gruppe von Menschen lässt sich Empathie nur klar herausstellen und pflegen, indem die Impulse aus mehreren Perspektiven kommen. Dies gilt umso mehr, wenn häufige Veränderungen auch das soziale Klima unterschiedlich prägen. Auch, wenn der Gestalter der Unternehmenskultur ein großer Menschenfreund ist: Gemeinsam klappts besser und das Ergebnis wird facettenreicher. So fühlen sich auch mehr Menschen eingeladen, an einer Kultur mitzuwirken.

Falle Nr. 6: Die Eisenkugel am Bein…
Eine Eisenkugel am Bein. So lautet die einfache Antwort auf die Frage, was Empathie nicht ist.Wir Menschen sind schon sozial intelligente Wesen: Die Fähigkeit, zu spüren, was unser Gegenüber will, braucht oder ablehnt, ist bei vielen von uns hoch entwickelt.
Ja, im Grunde sind wir empathisch. Und das kommt auch rüber.

In Situationen, in denen einschneidende Veränderungen oder auch nur unangenehme Gespräche anstehen, kann so ein Verständnis schnell zu einem schlechten Gewissen führen.

Vielen Menschen fällt es an so einem Punkt schwer, Forderungen zu stellen – oder klare Aussagen über Fehler zu treffen. Sie wollen ihr Gegenüber nicht verletzen und lassen sich deshalb durch die Empathie in ihrer Handlungsfreiheit einschränken. Das ist gefährlich. So werden auch weiterhin Fehler produziert. Außerdem wird dem Handelnden keinerlei Möglichkeit gegeben, die Qualität seiner Arbeit zu verbessern.

Falle Nr. 7: Ein „Abdröhnen in die Selbstbesoffenheit“
Alles hip, alles cool. Der Stil, in dem man sich gibt, ist super – locker.
Sieht man dann etwas genauer hin – und dazu sind Leute wie ich ja nun mal da – erkennt man sehr schnell, dass die langweilige Arbeit vor Ort liegenbleibt.Was nicht cool ist, wird delegiert oder gleich ganz übersehen. Auf der Oberfläche mag das klasse wirken. Da das Leben aber nun mal mehr ist, als eine Oberfläche, ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich die unerledigten Dinge bald an der Oberfläche zeigen und in den Vordergrund drängen.Ein Beispiel: In einem kleinen Unternehmen mit einer Handvoll Mitarbeitern ist der Inhaber sehr oft unterwegs. Er lässt die Verbindung zu den Mitarbeitern durch seinen Buddy, seinen Bro pflegen. So eine richtig schöne Bro – Kultur halt. (Das ist keineswegs ironisch gemeint. Hier können wir auch viel von lernen.)

Er scheint dabei nicht zu realisieren, dass es seinem Stellvertreter vor Ort nicht gelingt, alle Mitarbeiter in einer gemeinsamen Kultur wirklich zusammen zu bringen.
Auch scheint ihm zu entgehen, dass leise Ressentiments dem Stellvertreter gegenüber herrschen. Berichtet wird ihm das von dem Stellvertreter natürlich nicht: Dieser hat ein hohes Eigeninteresse daran, den Laden weiter in seinem Sinne zu führen.

Das Ergebnis? Nach ersten inneren Kündigungen folgen dann auch bald reale Kündigungen.
Zudem solidarisiert sich ein Teil der Mitarbeiter mit den Leuten, die gegangen sind. Sie fühlen sich nicht gesehen. Außerdem herrscht der Eindruck vor, dass die coole Fassade eher dem Abfeiern der eigenen Person dient, als einem wirklichen Bestreben, eine aufrichtige Welt zu bauen.

Die oberflächliche Stimmung ist irgendwann mal dadurch entstanden, dass alles, was sich nicht nach ihr anfühlt, gemieden wurde. Der Chef betreibt Ego – Selling im XXL – Format und nimmt sich selbst keine Zeit. Wahrscheinlich wüsste er auch gar nicht wofür – da doch „alles so gut läuft“.

Sein Stellvertreter setzt darauf, dass sich die Dinge schon alleine regeln. Und in all dem ist man gemeinsam agil und cool.  Die Tatsache, dass dabei ein Teil der Mannschaft „von Bord geht“ und ein anderer Teil sich irgendwie arrangiert, kann man sich noch schönreden.

Die Tatsache, dass der Kunde immer unzufriedener wird und beginnt, dies auch in Form deutlicher Rand – Bemerkungen zu äußern, sollte dann realisiert werden. Und zwar vom Chef. Moment: Wo war der gleich nochmal?

8. Falle: Sich von der Unsicherheit des Gegenübers anstecken zu lassen
Unsicherheit, ebenso wie Neid, erscheint oft in einer Verkleidung.

Kritik ist so eine Verkleidung. Schnell wird die eigene Unsicherheit, der eigene „innere Kritiker“, um das mal im Coach – Jargon zu sagen, auf eine andere Person übertragen.Oft geht dies mit der Empfehlung einher, doch etwas „leiser und weiser“ zu sein.
Ein Verbot, sich überhaupt zu äußern, kommt unserer Tage nicht mehr so gut an. Also wird das Ganze in Richtung einer Verhaltensempfehlung verlagert.

Auch das Ausgrenzen von Personen, die Änderungen bringen könnten, ist sehr beliebt. In den meisten Kulturen geschieht dies „hintenrum“ – also nicht offen in Form einer offenen Aussprache. Es ist dann halt kein Platz frei, keine Tür offen, schon jemand anderes da..

Ein empathischer Mensch neigt in so einem Verlauf schnell dazu, die Fehler bei sich selbst zu suchen und fängt an, seine Persönlichkeit zu verwässern. Empathische Menschen fühlen eben mit den anderen – mitunter auf die Gefahr, dass sie sich gegen sich selbst wenden…

Auf die Frage, was Empathie nicht ist, lautet deshalb die Antwort:
Empathie ist nicht das Verwässern der eigenen Persönlichkeit, um mit anderen klarzukommen und Anschluss zu finden.

9. Falle: Empathie ist nicht das Ertrinken im Mitleid
Mitfühlend zu sein ist eine der Eigenschaften, die eine Kultur lebenswert machen.
Aus diesem Ansatz sind einige der größten Errungenschaften der Menschheit hervor gegangen.
Das Werk von Schwester Theresa in Indien zum Beispiel: Ihr Lebenswerk ist für mich eine der beeindruckendsten Bewegungen der Menschheit.Mir kommt es so vor, als sei mit dem Einzug der sozialen Medien sowie der Visions – und Motivationskultur eine große Gefahr für uns verbunden:
Es ist die Gefahr, dass wir bei unseren Gefühlen und dem Bild vor unserem inneren Auge stehen bleiben.

„Nur, wenn man sich abgrenzen kann, führt Hingabe zur Selbstaufgabe.“

So wichtig, wie eine Vision und die Motivation zum Handeln auch sind:
Die Bilder, die wir in uns aufnehmen und die Gefühle, die wir daraufhin entwickeln, sollen bewusst sortiert und verarbeitet werden.
Hier stehen zu bleiben und das Mitgefühl in sich einfach wachsen zu lassen, kann sehr energieraubend sein – ohne ein Ergebnis zu produzieren. Das Ergebnis sieht nach einer Weile oft so aus, dass irrelevante Befindlichkeiten den Platz für das rauben, was wir wirklich tun können.

Handlungsempfehlung:

Überlegen Sie sich sehr gut, wie weit Sie sich einzelnen Begriffen verschreiben.
Die Verschlagwortung der Gefühlswelt, die im Zuge der Neuordnung der Arbeitswelt und des New Work stattfindet, führt unsere guten Absichten leicht ad absurdum.
Ich weiß, dass das nicht so gut klingt, als ich sage „seien Sie offen für ein Wunder, seien Sie berührbar“. Meine Beobachtung ist, dass nur Werte, die sauber abgegrenzt und mit nachhaltigen, glaubwürdigen Handlungen unterlegt sind, die gewollten Resultate bringen.

Dr. Bibi Hahn formuliert dies so: „Überraschend dabei ist, dass dies (also eine stark ausgeprägte Empathie) bei den weniger erfolgreichen und engagierten Managern auch der Fall ist. Der Unterschied: Bei diesen ist Empathie die einzig stark ausgeprägte Eigenschaft. In allen anderen Persönlichkeitsmerkmalen wie situative Selbstwahrnehmung, psychische Stabilität, Sozialisierungs- und Anschlussfähigkeit schneiden sie deutlich schlechter ab. Sind diese Persönlichkeitsmerkmale nur schwach ausgeprägt, fehlt den jeweiligen Führungskräften daher offenbar auch die Fähigkeit, ihre Empathie richtig einzusetzen.“ (3)

Deshalb schlage ich Ihnen vor:

  • Nehmen Sie sich eine Situation vor, in der Sie das Gefühl haben, „ins Schwimmen“ zu geraten.
  • Ab welchem Punkt konkret stellte sich das Gefühl, dass das alles jetzt nicht mehr wirklich gut passt?
  • Wo konkret sind Sie mitgegangen, obwohl Sie gegen Ihre innere Überzeugung gehandelt haben?
  • Was hat das für Sie gebracht, sich hier einzubringen?
  • Aus der Distanz betrachtet: Welche Handlungs – Alternative zeichnen sich hier für Sie ab?

Vielleicht ergibt sich ja für Sie die Möglichkeit, mit einem Gesprächspartner gemeinsam zu einer besseren Lösung für die Gesamt – Situation zu kommen. Dies kann besonders dann positive Auswirkungen haben, wenn Sie abteilungsübergreifend arbeiten.

In manchen Situationen kann es auch sinnvoll sein, einen externen Gesprächspartner für die Gestaltung dieser Situationen zu Rate zu ziehen. Dies ist nicht nur deshalb sinnvoll, weil der Input einer außenstehenden, professionellen Sichtweise neue Impulse gibt.

Oft entsteht durch die Impulse „von außen“ eine neue Sichtweise und die Motivation zur Handlung.
Dies geschieht besonders dann, wenn Inhalte mit Gamification – also spielerisch – rübergebracht werden.
Sprechen Sie mich hier gerne an: Mit interkultureller Kompetenz und der Wissens – Abdeckung über die drei Zeitalter (Agrar-, Industrie- und Bewusstseins – Zeitalter) hinweg biete ich Ihnen eine inspirierende Veranstaltung.

Hier finden Sie einige Testimonials

Abstract

Empathie. Dieser Begriff wabert als eine Art neues Mantra durch die Welt des New Work.
Die Frage, die sich hier stellt, lautet auch: Was Empathie nicht ist. Es gibt mindestens einen guten Grund, sich dieser Frage zu widmen: Dort, wo keine Abgrenzung stattfindet, ist die negative Stimmung vorprogrammiert.

Nur mit einer gesunden Abgrenzung kann es gelingen, dass die Lebensenergie, die Handlungsfreiheit und eine ausgewogene und  souveräne Entscheidungsfindung stattfinden.

Die Investition in das Nachdenken darüber, was Empathie ist und auch, was Empthie nicht ist, lohnt sich: Studien des Korn Ferry Institute zeigen, dass selbstreflektierte Führungskräfte nicht nur individuell erfolgreicher sind, sondern dass auch deren Unternehmen ihre Wettbewerber übertreffen. (2)

Im Schnelldurchlauf sind jetzt hier also die 9 Faktoren, die umreißen, was Empathie nicht ist.

  • Ein Mittel, sich persönlich beliebt zu machen
  • Eine Rechtfertigung für die Existenz der Führungsebene (oder deren Anspruch, irgendwas regeln zu wollen)
  • Eine nette „weiße“ Substanz im Cocktail einer gediegenen Manipulation
  • Eine neutralisierende emotionale Kraft, falls das Gegenüber ständig zuviel verlangt
  • Empathie kann nur sehr schlecht greifen, wenn sie von lediglich einer Person definiert wird
  • Eine gefühlte Eisenkugel am Bein, die die persönliche Handlungsfreiheit durch ein schlechtes Gewissen einschränkt
  • Ein Abdröhnen in die Selbstbesoffenheit
  • Empathie bedeutet nicht, die eigene Sicherheit zu korrumpieren, indem die Unsicherheit des Gegenübers mein Handeln beeinflusst.
  • Empathie bedeutet nicht, im Mitleid mit anderen zu ertrinken

Fazit:
Empathie ist kein “Selbstläufer”. Diese herausragende soziale Fähigkeit benötigt einen umsichtigen Umgang. Dieser besteht zum einen in ergänzenden Fähigkeiten wie zum Beispiel der Anschlussfähigkeit. Auch eine klare Abgrenzung lässt die Empathie erst zu ihrer vollen sozialen Kraft kommen.

Empathie, die im Modus der “schnellen Greifbarkeit” als kommunikatives Hilfsmittel überstrapaziert oder manipulativ missbraucht wird, verliert nicht nur ihre Leuchtkraft: Sie kippt irgendwann ins Gegenteil.
Dann kommt ein Grundvertrauen abhanden und der Empathie wird schnell die Bedeutung der Manipulation zugerechnet.

Empathie ist Bestandteil der Unternehmenskultur. Als solche ist sie nicht direkt messbar. Oft ist dies zuerst an den Auswirkungen gut  zu erkennen.  Die Empathie erfordert eine zeitliche und aufrichtige Zuwendung, da sie sonst sehr schnell in den Sog einer Mode – Erscheinung gerät.

Was Empathie nicht ist, ist genauso wichtig wie die Beantwortung der Frage, was Empathie ist. Erst die Klarheit gibt der Empathie ihre wohltuende soziale Auswirkung, da sie erst dann als glaubwürdig erlebt wird.

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Kontakt:
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0711/ 54 09 64 97
0175/ 22 45 146
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(1) Eine Frage der Kultur, Seite 21, Harvard Business Manager, „Faktor Kultur“
(2) Verstehen, aber trotzdem nicht mitleiden, wie Führungskräfte richtig mit ihren Gefühlen umgehen. S. 25 in Wirtschaftspsychologie aktuell Heft 03/2016. „Gefühle managen“.
(3) Artikel in Wirtschaftspsychologie, s.o. S. 25

Bild: istock by getty images.

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