Erhalten Sie Ihre Souveränität!

Souveränität Kurze Momente und Zeitdruck führen schnell zu nervigen commitments. Erhalten Sie Ihre Souveränität!

Über gute Manieren zu verfügen bedeutet nicht, den Erwartungshaltungen der anderen immer zu entsprechen: Gerade in einer Zeit schneller Entwicklungen kann es zur Falle werden, eine Erwartungshaltung „eins zu eins“ zu bedienen. „Logo“ sagen Sie jetzt vielleicht. Doch oft sind Gruppendruck und Alltagshektik der Geburtshelfer mangelnder Klarheit.

Schärfen Sie Ihre Souveränität – immer wieder neu

Menschen, deren Handlungsprozess auch über längere Zeit nicht an Kontur verliert beeindrucken durch Ihre Gestaltungskraft. Ausnahmslos steht dahinter ein klares Verständnis von Souveränität: Es ist die Fähigkeit, gute Beziehungen zu pflegen, ohne sich von ihnen „einlullen“ zu lassen. Diese Beispiele zeigen klassische Situationen, in denen Sie Ihre Souveränität zur Priorität machen sollten.

  1. Ein Zögern gegenüber Fakten
    In einer Zeit, in der uns Chatbots sagen wollen, was wir zu denken haben ist eine Überprüfung der Quelle ratsam. Dies hat nichts mit Unhöflichkeit zu tun, sondern mit Wachheit.
    Gerade hier reagiert jedoch mancher Gesprächspartner beleidigt, wenn man nicht sofort auf seine Ausführungen „anspringt“. Die Tatsache, dass zwischen Ihnen ein gesunder Vertrauensaufbau erfolgt sein sollte ist klar. Dies bringt aber nicht die Verpflichtung für Sie mit sich, auf Dinge sofort zu reagieren – zudem in der Weise, wie Sie Ihnen präsentiert werden. Vielleicht zieht Ihre Reaktion eine weitere persönliche Verpflichtung nach sich wie z.B. die Positionierung als Ansprechpartner für komplizierte Sachverhalte. Wollen Sie diese Erwartungshaltung wecken? Wenn Ihr „Bauchgefühl“ Ihnen Fragezeichen sendet, sollten Sie besonders Zeit nehmen, die Abläufe zu durchdenken.Handlungs-Empfehlung:
  • Eine fokussierte Zeiteinteilung erleichtert Ihnen diese Absagen: Wer häufiger in kleinen „Schwätzchen“ gesehen wird verliert einfach die Glaubwürdigkeit für das Thema „enger Zeitplan“.
  • Durch eine größere Vertraulichkeit in den Gesprächsthemen signalisieren Sie auch eine Zugänglichkeit für Hilfs-Anfragen. Die Kombination „Wertschätzende Kommunikation – angemessene Distanz“ lebt von vorausschauender Betrachtung. Hier fließt Zeit rein!
  • „Lieber Herr Schmidt…. Bitte nur, wenn es wirklich wichtig ist: Ich bin in drei Stunden im Urlaub – hier geht’s gerade ziemlich rund.“ So eine Situation erweckt bei den meisten Leuten Verständnis.
    Zudem degradiert sie Ihren Gesprächspartner nicht so, dass er sich als unwichtige Störung oder abgewimmelt fühlt.
  • Der „kleine Gefallen“
    „Irgendwann, vielleicht aber auch nie, werde ich dich um einen kleinen Gefallen bitten.“
    Dieser Satz, der dem „Paten“ zugeschrieben wird könnte exemplarisch auch für unsere Lebenswelt stehen: Dieser „kleine Gefallen“ ist vielleicht in 5 Minuten erledigt – zusammen mit den anderen 37 „kleinen Gefallen“, um die Sie jemand gebeten hat. Und die mit Nachdenken „wie am besten“ und Rahmenhandlungen (z.B. zum Telefonieren zurückziehen) in Wirklichkeit jedes mal 15 Minuten beanspruchen.

    Handlungs-Empfehlung:
  • Durch aufmerksames Zuhören entsteht Wertschätzung. Das klingt banal – ist aber gerade in hektischen Zeiten schnell vergessen.
  • Überlegen Sie an einem Alternativ-Vorschlag für Ihren Gesprächspartner.
    Dieser sollte ernsthaft sein – und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch funktionieren.
  • Bedanken Sie sich freundlich für das Verständnis Ihres Gegenübers. (Natürlich nur, wenn es tatsächlich auch da ist…)Arbeiten und Leben 4.0
    Isoliert eingesetzt rufen diese Verhaltensweisen natürlich leicht Verunsicherung hervor.
    Deshalb ist es wichtig, einen gesunden Umgang mit Emotionen zu etablieren.
    Besonders wenn ein hohes Maß an Flexibilität abverlangt wird sorgt ein vorausschauend gestaltetes Miteinander für Qualität von Leben und Ergebnis. 
    In ihrer Forschung zur Beeinflussung von Gefühlen der Mitarbeiter kommen die Autoren Alexandra Gräfin von Bernstorff und Professor Dr. Jochen Menges in „Wirtschafts-Psychologie aktuell 03/2016“ zu folgenden Ergebnissen: (Literaturangabe s. Fußnote 1)
  • Stimmungen werden im wesentlichen durch drei Faktoren beeinflusst.
    1: Emotionale Neigungen der Mitarbeiter
    Hier geht es um eine Grundstimmung beim einzelnen Mitarbeiter.
    Die Autoren verweisen auf bessere Arbeitsergebnisse, die durch Berücksichtigung dieses Punktes bei der Zusammenstellung von Teams erfolgen.
    2: Die Übertragung von Emotionen
    Nonverbale Übertragung sehen die Autoren als Anpassung aneinander. Gestik, Sprache und Mimik werden im Laufe der Zeit ähnlicher. Diesem folgend – so die Autoren – erzeugt das Gehirn passende Emotionen. Einem unbewussten Anpassungsprozess in den äußeren Signalen folgt so ein allmählicher Anpassungsprozess im emotionalen Verhalten. In der Konsequenz überträgt sich der emotionale Ausdruck der Führungskräfte auf die Mitarbeiter.
    3: Emotionale Normen einer Organisation
    Dieser Punkt umreißt die emotionale Kultur eines Unternehmens.
    Hier verweisen die Autoren u.a. auf die Gefahr einer zwanghaft positiven Kultur: Stiller Zynismus und Erschöpfung können entstehen, wo nur positive – aber keine negativen Emotionen erlaubt sind. In diesem Zusammenhang verweisen die Autoren u.a. auf die Kongruenz zwischen der Aussage von Führungskräften und den damit einhergehenden Gefühlen.
    Unter anderem ermutigen die Autoren Führungskräfte darin, ihrem Team bei der Interpretation von Umständen zur Seite zu stehen.
    (Weitere Ausführungen können Sie dem ausführlichen Artikel entnehmen.)
  • Boah, voll klasse… Surr-Klick!
    ..oder wie man das auch immer ausdrücken mag:
    Zack ist das Handy draußen und zack ist ein Bild gemacht.
    Und Sie sind gleichzeitig „markiert“ und eben für alle möglichen Leute und Zusammenhänge zugänglich. Oder aber Ihr toller Garten oder Ihre Wohnung – Ihr Privatbereich eben. Sehr heikel in diesem Zusammenhang ist natürlich auch das Wohlbefinden Ihrer Gäste: Wenn Sie Gastgeber sind, ist es Ihre Aufgabe für einen passenden Rahmen zu sorgen.Die Unkontrollierbarkeit im Zusammenhang mit Bildern und sozialen Netzwerken verlangt uns Courage ab: Wenige Zeitgenossen verfügen über die Sensibilität hier vor dem Fotografieren nachzufragen. Wenn Sie sich nicht wohl fühlen – oder aber Ihre Lieblings-Menschen auf so was gar keine Lust haben ist klare Kante angesagt!Handlungs-Empfehlung:
  • Vorgaben bezüglich der Handy-Etikette bringen Sie am besten direkt in der Einladung unter.
    Dort haben Sie auch die beste Möglichkeit, eine ansprechende Formulierung zu wählen.
  • Wer jetzt noch rumknipst sollte einen sehr wachsamen und leicht mahnenden Blick des Gastgebers ernten. Dieser erste Ansatz bewahrt Ihren Gast vor Bloßstellung.
  • Bleibt das ohne Ergebnis, gesellen Sie sich zu dieser Situation dazu und bauen sich direkt daneben auf. Wichtig ist in diesem Fall Ihre aufrechte Körperhaltung und Ihr deutliches Blickverhalten. (Fühlt sich ein anderer Gast speziell durch die nervige Rumknipserei belästigt stellen Sie sich direkt vor ihn.)
  • Optimal ist natürlich, wenn Sie für all diese Dinge nicht alleine Sorge tragen müssen, sondern jemanden haben, dem Sie so eine Aufgabe anvertrauen können. (#Fingerspitzengefühl)Arbeiten und Leben 4.0:Es zahlt sich für Sie aus, diesem Aspekt Zeit zu widmen. Hier spreche ich nicht nur von dem emotionalen Wohlbefinden Ihrer Gäste – oh nein.
    Die beiden Google-„Köpfe“ Eric Schmidt und Jared Cohen beschreiben in ihrem Buch „THE NEW DIGITAL AGE“ (Die Vernetzung der Welt)  die Zukunft unserer Reputation:
    „In the future our identities in everyday life will be will come to be defined more and more by our virtual activities and associations. Our highly documented pasts will have an impact on our prospects and our ability to influence and control how we are perceived by others will decrease dramatically.” (S. Fußnote zu 2)
    Frei übersetzt: “Zukünftig wird unsere Alltags-Identität zunehmend von unseren virtuellen Aktivitäten und Zusammenhängen bestimmt werden. Die aufwändige Dokumentation unserer Vergangenheit wird Einfluss ausüben auf potentielle Geschäftspartner und unsere Möglichkeit, Einfluss darüber auszuüben, wie andere uns sehen wird dramatisch abnehmen.“

    „Your online identity in the futre is unlikely tob e a simple Facebook page: Instead ist will be a constellation of profiles, from every online activity, that will be verified and perhaps even regulated by he government.“…(2)
    “Ihre zukünftige Online-Identität wird eher nicht Ihre ganz normale Facebook-Seite sein, viel eher wird es sich um eine Zusammenstellung an Profilen Ihrer sämtlichen Online-Aktivitäten handeln. Diese werden verifiziert sein – und vielleicht sogar einer Regulation durch die Behörden unterliegen.”Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung macht es noch mehr Sinn, sensibel mit Persönlichkeiten umzugehen: Ihrer eigenen, aber auch der Ihrer Gäste. Egal, ob es sich um Geschäftspartner oder Ihr privates Umfeld handelt.

    Handlungsempfehlung:
  • Durch aufmerksames Zuhören entsteht Wertschätzung. Das klingt banal – ist aber gerade
    in hektischen Zeiten schnell vergessen.
  • Überlegen Sie an einem Alternativ-Vorschlag für Ihren Gesprächspartner.
    Dieser sollte ernsthaft sein – und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch funktionieren.
  • Bedanken Sie sich freundlich für das Verständnis Ihres Gegenübers.
  • Seien Sie glasklar und geben Sie keinen Raum für irgendwelches Missverständnisse:
    „Also, wenn Ihr jetzt hier Fotos macht wäre mir das nicht so recht…“ ist einfach zu lasch.
    So etwas verstehen die einen, die anderen überhören das.
    Am besten ist es, wenn Sie
    Wer z.B. das Handy auspackt und rumknipst obwohl Sie um Unterlassung gebeten haben ist eben das nächste Mal hier nicht mehr mit dabei.

So, wie es Sinn macht, von Zeit zu Zeit die Sprache zu entgiften ist es auch sinnvoll, einen klassischen Tagesablauf oder die eigenen Gewohnheiten zu durchforsten.
Hier beziehe ich mich sowohl auf die emotionalen Gewohnheiten als auch die in der Kommunikation oder des Umgangs mit der Persönlichkeit.

Ich wünsche Ihnen ein inspirierendes und konstruktives Miteinander.

Sie wünschen sich eine Beratung, ein Coaching oder ein Training?
Ich freue mich auf Ihren Anruf oder Ihre Mail:
Fon: 0711/ 54 09 64 97
Mobil: 0175/ 22 45 146
Mail: info@erfolgmitstil.de

(c) Alle Rechte liegen bei Patrizia Becker, erfolgmitstil.de
Die Rechte für die jeweiligen Zitate entnehmen Sie bitte den Literaturquellen im Anschluss.

Literatur-Angaben: 
(1) “THE NEW DIGITAL AGE”
Reshaping the future of people, nations and businesses
Eric Schmidt und Jared Cohen
Verlag Alfred A.Knopf, New York, 2013
Kapitel 2: “The future of identity, citizenship and reporting” S.32 und 33
(2) Wirtschaftspsychologie aktuell
Zeitschrift für Personal und Management
“Gefühle managen”
Ausgabe 3/2016, S. 21-24
“Damit die Stimmung stimmt – wie manager die Gefühle ihrer Mitarbeiter beeinflussen können”
Autoren:
Alexandra Gräfin von Bernstorff, Master of Science in Economics and Strategy,
wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Führung und Personalmanagement an der WHU, Campus Düsseldorf sowie
Professor Dr. Jochen I. Menges, Diplom-Psychologe, Inhaber des Lehrstuhls für Führung und Personalmanagement an der WHU – Ottos Beishiem School of Management, Campus Düsseldorf

Bild: istock by getty images, (c)

 

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