Fettnäpfchen und der Münchhausen-Move: Bleiben Sie jetzt souverän!

Der Tritt ins Fettnäpfchen.... Mit Vollgas ins Fettnäpfchen - mit Souveränität wieder raus.

Mitten im Fettnäpfchen ist gefühlt in der Hölle. Zumindest für einen Moment lang. Wie lang der genau ist bestimmen Sie selbst.

Im Fettnäpfchen: Wenn alle negativen Einflüsse zusammen kommen

Ist Ihnen so etwas auch schon einmal passiert? Sie legen eine richtig peinliche Situation hin.
Nicht bei Ihnen zuhause, nein-nein, sondern als Gast im Refugium des Statushöheren.
Vielleicht bei einem Kontakt aus Ihrem Netzwerk oder Ihrem Vorgesetzten oder bei einer Person, die Ihnen privat viel bedeutet. Egal. Jedenfalls setzen Sie das Ding vor aller Augen so richtig in den Sand. Der Volksmund bezeichnet das als “Tritt ins Fettnäpfchen”. Meistens wünscht man sich in solchen Situationen, Münchhausen zu sein, der sich an den eigenen Haaren aus der Bredouille gehievt hat….

Ich bin mal über eine Teppichkante gestolpert und lag lang im Wohnzimmer. Gesicht nach unten. Das war insofern ein Glück, als ich nicht auch noch die Gesichter zu dem lauten Lachen sehen musste.
Das Ganze widerfuhr mir ausgerechnet bei meiner Handarbeitslehrerin, die mit ihrer Mixtur aus elitärer Borniertheit und eigenbrötlerischer Dominanz als unberechenbar galt und viel Druck aufbaute. Vielleicht hat das auch sein Scherflein zum Verlauf beigetragen – egal. Ich war mitten im Fettnäpfchen.
Man hat einfach im Leben Momente, wo man sich eine Falltür wünscht. Für sich und den Lacher, oder Gucker. Getrennte Falltüren sozusagen, der Ordnung halber.
Da dieser relativ unfromme Wunsch in der Regel unerfüllt bleibt macht es also Sinn, sich mit dem Danach zu beschäftigen: WIE kann man nach so einer Peinlichkeit wieder aufstehen? Innerlich und äußerlich?
Den Blick vom Boden ab- und anderen und vor allem sich selbst wieder zuwenden? Und wie findet man aus dem Fettnäpfchen wieder raus?

Die ersten Minuten: Mitten im Fettnäpfchen die Krone richten

Machen Sie jetzt ja keinen Fehler: Die erste Reaktion sollte nicht Ihrem Publikum gelten.
Nein, diesen Moment haben Sie mit sich ganz allein. Warum? Ganz einfach: Hier ist der Moment, in dem der Haken einschnappt, an dem Sie später an der Nase durch den Ring geführt werden. Die „Nicht-Blicke“ und festgeklemmten Mundwinkel – sie wissen schon….

Die große Gefahr in solchen Momenten ist, dass wir die Perspektive des Beobachters einnehmen. Des teilnehmenden Beobachters von mir aus. Aber zu häufig die des spöttischen Beobachters.
Und dabei brechen wir uns schnell innerlich sämtliche Knochen. Denn hier entsteht das, was man in der Psychologie das „Narrativ“ nennt – also das, was wir zu uns selbst sagen. Was unser Dasein und Sosein die nächste Zeit bestimmt. Denn es ist nicht der Ausrutscher, der das tut. Es ist, wie wir uns selber sehen und wie wir das durch unser Selbstgespräch zementieren. Und eine Pleite zählt schnell zu den prägenden Momenten im Leben – wenn wir dies denn zulassen. Dies würde bedeuten, dass das Fettnäpfchen unser Leben nachhaltig prägt!

Mitten im Fettnäpfchen: Eine Standortbestimmung für Mutige

Wer sich in Situationen des Drucks hinein begibt indem er etwas Neues ausprobiert kann einfach mal danebenliegen. Wie ich auf dem Teppich. Wer Neues ausprobiert, einen neuen Bereich betritt oder sich wirklich vorwärtswagt, der wird früher oder später einmal vor den anderen danebenliegen.
Ich sehe das immer sehr deutlich bei Skatern oder Schlittschuhläufern: Der Anfang bringt oft mit sich, das man unter genauer Beobachtung Dinge erst herausfinden muss. Wohl dem, der sein Ziel ganz klar vor Augen hat und weiß, wer er eigentlich ist. In all den anderen Momenten. Den Momenten, die wirklich Großes hervorgebracht haben. Dieser Ausrutscher hier ist trotz seines hohen Unterhaltungswertes nur eine Momentaufnahme. Und niemals, wirklich niemals, sollte man sein Leben auf einer kurzen Momentaufnahme aufbauen. Es gibt nur eine Person, die hier den Akzent gesund setzen kann: Ich bzw. Sie selbst.

Wie bei der Medizin: Ein Beipackzettel für Menschen – nicht nur für die im Fettnäpfchen

Manchmal wünschte ich, es gäbe für uns Menschen so einen Beipackzettel wie für Pillen.
Dann stünde da sinngemäß „Sehr häufig kann es dazu kommen, dass diese Person einen Fehler macht“ oder eher selten wird diese Person einen Sofort-Effekt erzielen“.
Vielleicht ist das kein angenehmer Satz, aber ich habe bei mir und anderen immer wieder erlebt, dass sich zu einer bestimmten Persönlichkeit eine ebensolche Erfolgs- und Fehlercharakteristik entwickelt.
Bei der Medizin fällt es uns leicht, beides in Zusammenhang zu setzen. Bei uns selbst? Fehlanzeige.
Wir haben die unglückselige Neigung, uns in solchen Momenten aufgrund der Nebenwirkung zu definieren. Eine Akzentverschiebung nennt man so etwas auch.
„Niederlagen sind Hinweise“ hat der Fußball-Trainer Christoph Daum mal gesagt. Sehen Sie’s genau so sportlich, bearbeiten Sie’s aber später. Wenn Sie mit sich allein sind. Oder mit jemandem, der Ihre Größe sieht und Sie wertschätzt. Mit jemandem, der Ihre Person nicht über so einen Ausrutscher definiert. Sondern über Ihren Charakter und Ihre Klasse.

Die nächsten Minuten und Ihr Status: Souverän im Fettnäpfchen

Wie aber reagiere ich bei einem Fauxpas richtig?
Wieviel Entschuldigung ist angebracht, ab wann wird’s schleimig?
Eine ganz einfache Regel liefert den roten Faden:

  • Wenn die anderen lachen, lachen Sie mit. (Naja, wenn Sie so richtig eloquent sind, haun Sie noch ‚nen flotten Spruch raus.)
  • Wenn die anderen brüskiert reagieren, entschuldigen Sie sich. Aufrichtig. Blödeln steht jetzt auf dem Index.
  • Übergehen die anderen das Ganze, tun Sie das am besten auch.

Wichtig ist hier noch, dass Sie im Falle von eloquentem Geblödel bitte sich selbst, niemals aber andere Menschen oder die Einrichtung Ihres Gastgebers auf die Schippe nehmen.
Eine Äußerung wie „Ich wollte Ihnen immer schon mal zu Füßen liegen“ versetzt die anderen in den Stand, mitlachen zu können. Das befreit alle. Entfährt Ihnen beim Stolpern über die Teppichkante dagegen „Ja, über Kinderarbeit ist schon mancher gestolpert“ haben Sie einen neuen Feind. So etwas tut niemand, meinen Sie? Naja, uns Menschen entfahren die unmöglichsten Dinge, wenn wir in der Bredouille sind.

Selbstredend sollte für einen entstandenen Schaden eine Wiedergutmachung angeboten werden.
Hat Ihr Rotwein während Ihrer Pirouette das Glas verlassen und ist auf dem weißen Seidenkleid Ihrer Sitznachbarin gelandet kommen Sie selbstverständlich für die Reinigungskosten auf. Und wenn Sie klug sind, legen Sie noch eine kleine Aufmerksamkeit für die Mühen hinzu.
So eine Situation ist wie eine Tür: Sie haben die Chance, hier richtig zu punkten, die Beziehung besser zu machen als sie vorher war.

Mitten im Fettnäpfchen: Wenn Ihre Audienz sich mächtig vergrößert…

Je nach Altersklasse Ihrer Umgebung und Unterhaltungswert Ihres Fauxpas kann es passieren, dass man Ihr Kunststückchen verewigt. Auf Handy. Wenn alle negativen Einflüsse zusammen kommen auf youtube. Wie toll das ist, darüber kann man jetzt trefflich streiten. Denken Sie einfach dran, wenn Sie sich jetzt wieder setzen. Bleiben Sie gelassen. Es passiert den Besten.

Vorträge, Training oder Coaching unter
Fon: 0711/ 540 96 497
Mobil: 0175/ 22 45 146
info@erfolgmitstil.de

Sehr gerne bin ich auch am Wochenende für Sie da!

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