Fokus. So verhindern Sie, dass Ihre Stärke das Klima sabotiert.

Fokus - ein zweischneidiges Schwert Fokus - ein zweischneidiges Schwert

Fokus halten. Es ist eine grandiose Eigenschaft, die zur Grundausstattung einer Größe in Wirtschaft und Politik gehört. Sie haben Sie auch.
Dennoch begleitet Sie dieser leise, atmosphärische Störton – oder vielleicht sogar ein regelrechtes Orchester-Feuerwerk an Antipathie? Das Spannungsfeld zwischen Fokus und emotionaler Frische in Balance zu halten zählt zu den größten Herausforderungen für eine Führungskraft.

Die Qualität eines Fokus entsteht durch Ausblenden

Ein weiser Mensch hat einmal gesagt „Ein häufiger Grund für Streit findet sich darin, dass Menschen an unterschiedlichen Zielen arbeiten.“ Ein guter Fokus lebt davon, Dinge auszublenden, nur ein Ziel „scharfzustellen“. Dies bedeutet gleichzeitig, dass andere Werte aus der Wahrnehmung, hinter dem Fokus verschwinden. Eine Trivialität, ich weiß. Nur diese Trivialität bringt sehr schnell etwas mit sich, was bei manchem Mitarbeiter und Kollegen ein unterschwelliges Verlustempfinden schafft. Und Verlustgefühl – so sind wir Menschen einfach „gestrickt“ – bewirkt ein leises, inneres Schmerzempfinden. Auch das Allgemeinwissen, dass ein Unternehmen weder Wellness-Tempel noch Streichelzoo ist vermag diese unterschwellige Wahrnehmung immer auszubügeln. Wie können Sie also dieser entstehenden Verlustwahrnehmung gegensteuern?

Die drei Eigenschaften überaus beliebter Führungskräfte

Sie drehen „ein großes Rad“ und müssen entscheidungsstark sein. Damit laufen Sie automatisch Gefahr, zu Zeiten des erhöhten Drucks als „Verursacher“ zu gelten. Ich sehe auch Führungskräfte, die unbequeme Entscheidungen verantworten und dennoch sehr beliebt, ja mitunter fast vergöttert sind. Auch haben Sie einen doch einen sehr konsequenten, ja fast strengen Führungsstil. Was machen sie im Umgang mit dem Fokus anders?

  1. Sie übernehmen die Verantwortung nach außen hin.
    Eine beliebte Führungskraft schützt ihre Mitarbeiter, indem sie sie nach außen hin nicht bloßstellt, sondern die Verantwortung zunächst einmal auf sich nimmt.
    „Wenn Frau Maier sich so verhalten hat, ist das natürlich nicht richtig, Herr Kunde.
    Da bleibt mir nur, mich bei Ihnen zu entschuldigen. Es könnte sogar daran liegen, dass Sie von mir an diesem Tag ziemlich Druck bekommen hat.“
    Lachen Sie nicht, ich habe so einen Satz tatsächlich mal bei einer Beschwerde gehört. Von einer Vorgesetzten, die alles andere als eine „Schmuseführung“ betreibt. Diese Frau führt ein Unternehmen im Luxusbereich und ist überdurchschnittlich erfolgreich – dort, wo die meisten anderen nach höchstens zwei Jahren vom Markt verschwinden.
  2. Sie nehmen sich Zeit, mit ihren Mitarbeitern zu reden – und Dinge aus deren Perspektive zu betrachten. Dies führt im Gespräch dazu, dass sie aufmerksam zuhören – und sich Zeit lassen mit ihrer Antwort. In dieser findet sich dann auch eine einfühlsame Bezugnahme auf das, was der Mitarbeiter gefragt oder gesagt hat. Allgemeinplätze sucht man dort vergebens. Dieses Vorgehen ist für sehr fokussierte Menschen häufig eine große Herausforderung.
  3. Sie reagieren und antworten auf unausgesprochene Dinge.
    Wir Menschen haben ein tiefes, inneres Bedürfnis: Gesehen zu werden. Ich spreche jetzt nicht von der Optik, die mit Brille leicht nachgebessert werden kann. Hat mein Gegenüber ein Gefühl für mich? Oder bin ich einfach nur eine in Zeiteinheiten darstellbare, leicht dechiffrierbare Persönlichkeit im Prozess?

Ich weiß, dass die Vielzahl der Aufgaben und auch der Zeitdruck die Sie zu bewältigen haben Sie hier sehr schnell vor eine Überforderung stellen. Dennoch möchte ich Ihnen ans Herz legen, in Ihre Zeitplanung Einheiten aufzunehmen, in denen Sie – auch mal spontan – mit Ihren Mitarbeitern und Kollegen reden können. Oder denken Sie über sie nach: Hat sich bei ihnen was verändert? Der Gesichtsausdruck, die Körperhaltung? Gibt es an Stellen ein permanentes Zögern? Ein Vermeidungsverhalten? Alleine das Nachdenken über diese Menschen, ihre Situation und ihre ausgedrückten und unausgesprochenen Gedanken wird Ihre Tonalität im Gespräch und im Verhalten anreichern. Es wird Ihrer Führungsstärke zusätzlichen „Drive“ verleihen.
Nicht nur emotional, auch wirtschaftlich wird Ihr Unternehmen hiervon profitieren.

Gerne unterstütze ich Sie und Ihr Unternehmen mit
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