Als Persönlichkeit stehen Sie für bestimmte Kernwerte. Wenn die doch nur jeder so sehen würde…. Die Erfahrung zeigt: Wenn’s im täglichen Miteinander so richtig zäh wird, dann kann ein Abwehr-Mechanismus dahinter stecken. Die folgenden Tipps machen Ihnen den Umgang mit dem „emotionalen Stacheldraht“ leichter.
Haben Sie eine klare Vision vom Ziel
Eine klare Vision birgt in sich die Kraft der Gestaltung. Sie funktioniert wie ein sozialer Filter. Sie zieht die Persönlichkeit an, die das Ziel mit Ihnen gemeinsam erreichen will. Deren Engagement wird deshalb hoch sein. „Die Fakten verlieren an Bedeutung, wenn das Ziel groß genug ist“ ist weitaus mehr als amerikanisches Träumer-Latein: Es ist eine Überwindungs-Strategie.
Gelingt es Ihnen, andere für eine Vision zu begeistern, wird so mancher Abwehr-Mechanismus von alleine bedeutungslos. Hiervon profitieren besonders die Leute, die einen hohen Freiheits-Radius brauchen: Die bekommen nämlich eine Allergie, wenn sie zu viele Anleitungen und Kommentare hören.
Der professionelle Umgang mit der Vision ist eine der wirkungsvollsten Methoden, um ein erstklassiges Team zu haben.
Nobler Stolperstein für Ihre Persönlichkeit:
Ein gefährlicher Treuebegriff
Ist Ihr guter Freund schon eine gefühlte Ewigkeit mit Ihnen hier?
Das ist wundervoll. Und bestimmt handelt es sich dann um eine Persönlichkeit mit hoher Loyalität. Nur leider kann auch eine solche in einen inneren Konflikt geraten. Wenn Sie z.B. als Persönlichkeit darauf angelegt sind „ein großes Rad zu drehen“ und Ihr Freund sich in einem kleineren Rahmen sieht kommt es schon mal zu einem inneren Konflikt. Einerseits ist da der Wunsch, Sie zu unterstützen, andererseits gilt die Loyalität auch der „reinen Lehre“ oder einem anderen Ziel.
Die Veränderungen, die nötig sind, um ein großes Ziel zu erreichen werden dann schnell als „Opfer an die Gigantomanie“ erlebt. Unversehens findet man sich in einer unsichtbaren Arena wieder. Soziale Intelligenz, persönliche Integrität und Entscheidungs-Stärke sind hier die Schlüssel-Qualitäten für eine erfolgreiche Entwicklung.
Der Abwehr-Mechanismus: Die Sonnenfinsternis des gemeinsamen Fortschritts
Nicht, dass es feindselig wäre, aber gut fühlt es sich auch nicht an….
Die Atmosphäre wird geprägt von Distanz, die kontrollierten Reaktionen Ihres Gegenübers zeugen nicht unbedingt von innerer Nähe oder gar Vertrauen. „Was habe ich falsch gemacht?“ fragen Sie sich jetzt vielleicht. Manchmal lautet die Antwort „Nix, gar nix“. Dahinter steckt einfach ein Abwehr-Mechanismus.
Sie arbeiten einfach eine Irritation aus der Vergangenheit ab.
Vielleicht ist es nicht unbedingt eine Verletzung oder anderweitig gravierend: Aber Ihr Gegenüber hat Erfahrungswerte, die jetzt auf Sie übertragen werden. Und fährt „mit Zwischengas“. Aus Gründen der vorausschauenden Vorsicht.
Mein Tipp:
1. Nähern Sie sich dem gemeinsamen Nenner mit Zukunftsfragen. Damit nehmen Sie den Druck der akuten Bedrohung aus dem Thema. Planen Sie das Gespräch sorgfältig, wertschätzende Fragen mit echtem Interesse sind ein Königsweg zu einer gemeinsamen Perspektive.
2. Hier zahlt sich Kongruenz (Ihr in sich stimmiger Auftritt) besonders aus: Wenn jemand als „echt“ erlebt wird, vertraut man ihm eher.
3. Konstanter Überdruck, Unberechenbarkeit oder ein erkennbarer Ansatz zu „Spielchen“ sind Wasser auf die Mühle der dunklen Ahnung.
Halten Sie die erste Zeit durch
„Wer bei dem die ersten 10 Minuten durchhält kann von dem alles haben.“
Diese Erkenntnis über eine eher als schwierig erlebte Persönlichkeit verbreitete sich irgendwann. Ob es zu seinem Vorteil gereicht hat, dass seine Schwäche so aufgedeckt wurde, kann ich Ihnen nicht sagen. Aber ich weiß, dass sein Abwehr-Mechanismus einen Äquator im Sozialverhalten der anderen markiert.
Es ist der Unterschied zwischen den sehr und den bisschen Erfolgreichen.
Erstere haben für jeden Abwehr-Mechanismus Frustrations-Toleranz in Ihrer Persönlichkeit entwickelt. Schmeißt man sie vorne zur Tür hinaus, kommen sie hinten wieder rein. Sehr freundlich….. und irgendwie unkaputtbar. „Irgendwann kriegt man jeden“ – so das Jäger-Latein.
Schaffen Sie sich ein Naherholungs-Gebiet
Gibt es diesen Bereich, in dem Sie keine Leistung bringen müssen? Wo Sie innerlich zur Ruhe kommen? Wo Missverständnisse die Ausnahme sind? Ich habe bei absoluten Größen gesehen, dass sich Erfolg an dieser einfachen Frage entscheiden kann.
„Es ist nicht das große Unglück, welches uns in den Wahnsinn treibt, sondern der gerissene Schuhbändel“ hat Charles Bukowski mal gesagt.
Sie brauchen einen Ort, wo Sie selbst die Dinge aussprechen können, die irgendwie blöd klingen. Die, für die man Sie leicht auslachen oder angreifen kann. Diesen zu erschaffen und zu erhalten bedarf es auch einer belastbaren Prioritätenfolge.
Ihre innere Klarheit erzeugt Eigendynamik
Kennen Sie das auch? Sie erklären noch und überzeugen und ….. Und erleben, dass die anderen irgendwie in sehr viel kürzerer Zeit schon „durch“ sind. Das kann unglaublich frustrierend sein.
Nicht immer liegt das an rhetorischen Fähigkeiten. Auch ist es nicht immer eine Frage des äußeren Erscheinungsbildes oder der Kompetenz.
Erstaunlich häufig sehe ich, dass eine Persönlichkeit mit innerer Klarheit den anderen weit voraus ist. Nicht selten steckt ein unbewusster Abwehr-Mechanismus hinter der Verzögerung.
Handlungs-Empfehlung:
Verarbeiten Sie täglich oder wöchentlich Ihr inneres und äußeres Erleben. Auch, wenn Ihr Zeitbudget für solche „Späße“ extrem knapp bemessen ist: Es lohnt sich! Es bewirkt, dass Ihre gestalterische Kraft
- als Persönlichkeit zunimmt.
- Eher Ihrer Impulskontrolle unterliegt.
Gleichzeitig wird verhindert, dass Sie
- In Gesprächen mit anderen eher Ihre Projektionen angehen als die realen Ursachen.
- Im Kreis laufen.
Optimal: Sie tauschen sich mit Gleichgesinnten aus oder lassen sich phasenweise auch coachen.
Der Gau: Ein Realitätsverlust
Je nach Intelligenzgrad einer Persönlichkeit kann ein Realitätsverlust eher schwer oder auch erst spät erkannt werden. Es sind dann eher kleine Irritationen, die davon zeugen. Oft steht hinter einem Realitätsverlust ein Abwehr-Mechanismus. Dies kann mehrere Ursachen haben wie z.B.
- Die große Zeit oder auch aktive Zeit ist quasi vorbei. Die Generation, die jetzt geht hört noch Abschiedsreden wie „Und jetzt passen ‚Se auf, Sie kommen in ein 2-Mann-Unternehmen, wo der Chefposten schon vergeben ist“… Muahaha… Nicht jeder hat für die Zeit danach schon eine entsprechende, aktive Rolle gefunden. Und der langsame Tod durch gefühlte Bedeutungslosigkeit wird totgeschwiegen – und verhindert.
- Eine tief-sitzende Wunde, die schon früh mit einem hohen Maß an sozialer und organisatorischer Intelligenz in ein System verpackt wird. Vertun Sie sich nicht: Mit sowas kann man CEO werden. Oder Briefträger. Alles drin. Erkennen kann man dies dann oft an bestimmten Überhöhungen im Sozialverhalten: Übertriebene Angstfreiheit, überlautes Reden und Lachen auf konstantem Niveau, mangelnde Empathie oder exzessivem Machtstreben bis an die Grenzen der Lächerlichkeit. Oder auch an einer Über-Identifikation mit dem Leid der Welt oder sozial Schwachen. (Eine Kopie der gesunden, sozialen Verantwortung)
- Irgendetwas existenziell Wichtiges klappt nicht, wie es sollte. Und jetzt muss irgendeine Lösung her. Haben Sie schon mal gesehen, wie ein Kind sich die Hand vor die Augen hält, um sich zu verstecken? Genau. Die einen tun etwas Radikales, die anderen halten sich die Hand vor die Augen.
Je nach Handlungsvollmacht kann eine Persönlichkeit mit Realitätsverlust anstrengend bis brand-gefährlich sein. An die dahinterliegenden Motive heranzukommen wird Ihnen nur gelingen, wenn Sie über den Verdacht erhaben sind, mit cleveren Psycho-Methoden für Ihren Erfolg zu arbeiten.
Wichtig ist, dass Sie im Vorfeld eine Welt bauen, in der Ihre Team-Mitglieder sich gesehen fühlen. Wenn diese nicht nur willfährige Erfüllungsgehilfen sind, sondern ihre Meinung zählt gelingt das. Wenn Ihre Leute wissen „Ohne mich würde meinem Chef hier was fehlen“ ist die Verbindung da, die Sie brauchen.
Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass in dieser Atmosphäre auch kleine Veränderungen als innere Beauftragung erlebt und angegangen werden. Von den Menschen, die sie sehen.
Dies ist das Gegenteil eines Abwehr-Mechanismus: Ein Team, welches sich mit Ihren Zielen und Ihrer Sichtweise verbinden kann.
Ein Team, welches im Sinne einer gesunden Gemeinschaft handelt.
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