Persönlichkeit begeistert. Besonders bei Führungskräften zählt Begeisterungsfähigkeit zu den erfolgskritischen Fähigkeiten. Das soziale Vermögen lebt vom persönlichen Format des Inhabers.
Die Begegnungsqualität in der VUCA – Welt? Erlebnis – getrieben…
Das Auftreten einer Persönlichkeit wird dann zu einem einmaligen, unverwechselbaren Erlebnis, wenn sie uns Zugang zu einer neuen Perspektive gibt.
Das ist der Moment, in dem wir offen auf die Einleitung neuer Entwicklungen reagieren: Wenn sie uns einen neuen Denkraum erschließt – und uns mit unseren Möglichkeiten in der Zukunft bekannt macht.
Die großen Fragen des Lebens
Nicht selten verbergen sich die wirklich großen Fragen hinter unscheinbaren Dingen. Sie funktionieren wie Meilensteine in einer Entwicklung. Und genau hier, an den scheinbar einfachen Dingen, entscheidet sich, ob jemand konsequent Format gewinnt oder im Mittelmaß bleibt. Alles andere ist dann eine konsequente Folge.
Eine Persönlichkeit begeistert, wenn sie diese Fragen gelöst hat
- Wie gehe ich mit Stress um
- Wo ziehe ich die Linie?
- Was bin ich bereit, zurück zu lassen?
Diese Fragen betreffen jeden von uns. Und es sind Fragen, deren Beantwortung einen längeren Zeitraum der Entwicklung beanspruchen kann.
Persönlichkeit begeistert – mit Authentizität
Wer hier ehrlich durchgeht, erwirbt glaubwürdige Autorität und ein hohes Maß an Sozialkompetenz. Die Erfahrung zeigt, dass eine Persönlichkeit mit so einer aufrichtigen und authentischen Entwicklung später mit einem Satz das regelt, was andere nur mit größerem Aufwand bewerkstelligen. Grund genug also, sich diesen Fragen zu stellen – und das zeitliche Opfer zu bringen. r
Wenden wir uns also der Frage zu, die im Jahr 2018 die “am meisten geladene App” gekürt hat: Diese heißt “Calm” – also “Ruhe” und birgt in sich offensichtlich für viele Menschen die Antwort auf die Frage “Wie gehe ich mit Stress um?”
Die meisten Downloads in 2018? Ein “Hausmittel” gegen Stress…
Der Umgang mit Stress lässt sich auf sehr unterschiedliche Arten beleuchten. Eine Methode besteht im Umgang mit uns selbst. Hier, lax formuliert am Quellcode, entscheidet sich, ob jemand als Persönlichkeit begeistert – oder hinter seinen eigenen Erwartungen und Möglichkeiten zurückbleibt.
Eine Geschichte fasziniert mich in diesem Zusammenhang immer wieder:
Christians Erlebnis
Christian läuft seine übliche Morgenrunde. Das Laufen macht ihm nicht nur Spaß, sein Durchhaltevermögen wird auch schon sicht- und fühlbar durch erste Ergebnisse belohnt. Das einzige, was heute anders ist, ist der Ort. Von seinem Hotel aus läuft Christian einen Weg am Waldrand und an Feldern entlang.
Bald ist er nicht mehr allein: Ein weiterer Läufer dreht hier die gleiche Runde.
Der lockere Laufrhythmus fühlt sich für Christian gut an und insgeheim empfindet er Zufriedenheit mit sich: Trotz seiner kurzen Praxis hält er mit dem anderen Jogger Schritt. Fast zu seinem eigenen Erstaunen schafft er es sogar, mit dem anderen Läufer entspannt einige Worte zu wechseln.
Alles läuft gut für Christian – bis die Sprache auf den Beruf kommt:
Sein „Mitläufer“ ist Personal Trainer für Geschäftsleute.
„Im Moment als er das sagte“, so Christian „konnte ich nicht mehr. Ich spürte, wie meine Kraft rapide nachließ“.
Welche Wahrnehmung wirkt auf mich ein?
Christians Geschichte transportiert einen klassischen Verlauf: Es handelt sich um das Vergleichsdenken – eine Mischung aus Gefahr und Turbo für jede authentische Entwicklung. Eine perfide Infragestellung unseres tiefsten inneren Motives.
Es ist die Geschichte vom Gras, welches hinter dem Zaun immer grüner ist.
Es ist die Tafel, auf der die individuellen Verkaufszahlen für alle sichtbar veröffentlicht werden…
Es ist der anerkennende Klang der Stimme, wenn der Kollege erwähnt wird…
Der Tennisspieler John McEnroe, das Enfant Terrible der Tennis – Szene, gibt eine treffende Beschreibung dieser Wirkung:
„Wenn du deinen Gegner verlierst, verlierst du einen wichtigen Teil deiner selbst.“
Was wir sehen, verändert uns. Tief in uns weckt es, was oder wer wir sein können – oder auch nicht.
Stress entsteht dann, wenn unsere Fähigkeiten in unserer Wahrnehmung nicht ausreichen, um eine Situation zufriedenstellend zu gestalten oder unser Ziel zu erreichen.
Das Selbstbild – Segen oder Fluch für die Persönlichkeit„
Wie ich Stress – oder eben jenes Problem dahinter – bekämpfe, hat sehr viel mit meinem Selbstbild zu tun. Der Glaube an sich selbst kann bekanntlich Berge versetzen. Darüber hinaus führt diese Selbstwahrnehmung zum Mut, neue eigene Ideen auszuprobieren. Mehr noch: Sie führt in Einzelfällen sogar dazu, Techniken auszuprobieren, die ein Riesen – Potential haben, ihren Anwender kräftig zu blamieren.
Persönlichkeit begeistert – gegen alle Regeln.
Die Geschichte von Muhammad Ali
Als leuchtendes Beispiel in diesem Zusammenhang inspiriert uns Muhammad Ali.
Er, der als Cassius Clay seine Laufbahn startete, vollbrachte in den 60-er und 70-er Jahren wahre Wunder: Ich glaube, die halbe Welt blieb nachts auf, um seine Kämpfe zu sehen, die in Deutschland ja nachts um drei stattfanden.
Am nächsten Tag war dieser Kampf das Gesprächsthema schlechthin – mit Augenringen und großem Staunen redeten die Menschen von seiner „großen Klappe“, seiner seltsamen aber siegreichen Technik. Seine großspurig wirkende Persönlichkeit begeistert und inspiriert die Menschen bis heute. Bis heute ist seine Faszination ungebrochen.
Der „Champion“, wie sich die schillernde Persönlichkeit selbst nannte, blieb an Kraft deutlich hinter der beeindruckenden Erscheinung seiner Kollegen zurück. Aus Sicht der damaligen Boxwelt hätte er Grund genug gehabt, an sich als erfolgreicher Persönlichkeit zu zweifeln. Doch seine Fußarbeit war extrem schnell.
Die Psychologin Carol Dweck beschreibt sein Vorgehen so: „Sie (die Boxexperten damals) maßen Faustgröße, Armlänge, Brustumfang und Körpergewicht. Daran gemessen, fiel Muhammad Ali glatt durch. Er war kein Naturtalent. Er war zwar flink auf den Beinen, doch er hatte weniger Kraft und hielt sich nicht an die klassischen Schlagfolgen. Er schien alles falsch zu machen. Er nahm die Arme nicht hoch, um sich vor Angriffen zu schützen, und schlug wie ein Amateur. Um Schlägen auszuweichen, zuckte er mit dem Oberkörper zurück – in den Worten des Sportjournalisten José Torres verhielt er sich wie jemand, „der auf einer Schiene steht und einem entgegenkommenden Zug ausweicht, indem er nach rückwärts läuft, statt auf die Seite zu springen.“
Der Rest ist Geschichte: Sein damaliger Gegner, Sonny Liston, wurde von ihm besiegt. Dies galt bis zu diesem Zeitpunkt für ihn als unmöglich.
Dabei fand der sichtbare Sieg des Boxers Ali vielleicht im Ring statt. Der unsichtbare Sieg jedoch erfolgte weitaus früher: Ali studierte seinen Gegner im Ring – und außerhalb. Detailbesessen ermittelte er dessen Denkstil.
So schuf er eine solide Basis für sein psychologisch geschliffenes Vorgehen. Ja, der eigentliche Sieg von Ali fand im „stillen Kämmerlein“ statt: Ali sah sich selbst nicht mit den Augen der damaligen Boxwelt. Er schuf für sich einen neuen Denkraum. Es war die Sicht seiner eigenen Person, die ihm letztlich einen visionären und psychologischen Zugang zum Sieg ermöglichte. Ali glaubte an sich selbst, als äußerlich das meiste gegen ihn sprach.

Erinnern Sie sich noch an den Läufer in der Geschichte zu Beginn?
Genau hier, im Selbstbild, liegt das Rohmaterial für den Sieg – oder die Niederlage.
„Angst sieht sich selbst mit den Augen des Feindes.“
Einer der häufigsten Gründe für eine Niederlage besteht darin, dass Stress die Wahrnehmung beeinträchtigt.
Stress verengt die Perspektive und sorgt oft für eine bruchstückhafte Wahrnehmung der Tatsachen.
Wie wäre der Boxkampf von Ali wohl ausgegangen, wenn er vor seinem „übermächtigen“ Gegner Angst gehabt hätte?
Stil? Beginnt im Umgang mit der eigenen Persönlichkeit
Ist die Rede von Stil, fallen wir häufig auf ein Denkmuster zurück, welches besagt „Sei immer aufrichtig und nett zu den anderen.“ Und natürlich ist das auch eine wichtige Maxime für eine menschliche Gesellschaft.
Allerdings ist es nicht die einzig wichtige. Stil im Umgang mit den anderen beginnt bei Stil im Umgang mit mir selbst.
Blicke ich zurück, so fällt mir eines grundlegend auf:
Ich kann mich an keinen einzigen Menschen erinnern, der sich selbst nicht mag und gut mit anderen auskommt. Gleichzeitig sehe ich, dass bei uns soziale Unruhe auch dadurch entsteht, dass eine Persönlichkeit all das entwickelt, was in ihr steckt – ihr ganzes Potential.

Nur schwer zu ertragen scheint das für diejenigen zu sein, die sich diese Freiheit nicht erarbeiten konnten – oder wollten. Das Hadern mit sich selbst liegt nahe…
Ein vergiftetes Klima?
Wie immer der Grund für ein Zurückbleiben hinter den eigenen Möglichkeiten auch aussehen mag:
Hier ist Potential für Spannungen. Dieser Verlauf erzeugt eine wahrnehmbare, untergründige Unruhe, eine vorbelastete Atmosphäre. Gedämpft oder verhalten explosiv – die Konflikte sind vorprogrammiert. Und somit auch der Stress in Form einer untergründigen Spannung zwischen Kollegen, Bekannten, Freunden oder Partnern.
Manches liegt vorprogrammiert in der deutschen Volksseele
Einer der Gründe hierfür?
In unserer deutschen Volksseele scheinen wir auch eine Art Bescheidenheit verankert zu haben, die uns hindert, wirklich groß von uns selbst zu denken. Dies wird schnell als Arroganz ausgelegt. Eine Persönlichkeit, die aus diesem Raster heraus fällt, erzeugt schnell Unsicherheit bei vielen Menschen um sie her.
Es ist ein Druck, der mir eher von Außenstehenden berichtet wird. Dieser Druck ist nachvollziehbar. Es ist der Druck, so zu sein, wie alle anderen. Natürlich herrscht er überall, nicht nur hier.
Dennoch haftet uns stellenweise der Ruf als „Talent – Killer“ im künstlerischen Bereich an. Persönlichkeit begeistert dort, wo die Freiheit zur Entwicklung gegeben ist. Ist dies nicht der Fall, kann sie regelrecht Ängste auslösen…
Eine klare Wahrnehmung der Grenze schützt vor Stress
Mit diesem Druck umzugehen, ist nicht immer ganz einfach. Schließlich möchten wir nicht arrogant wirken oder sein. Also bietet es sich fast an, dem Stress zu entfliehen, der bei der freien Entwicklung zustande kommt.
Die Fähigkeit zur gesunden Abgrenzung erzeugt Stressfreiheit. Sie verhindert, dass wir mit unserer Persönlichkeit und unserem Selbstbild „ins Schwimmen“ kommen. Wie hat das mal eine sehr erfolgreiche Frau formuliert?
„Bitte verwechsel‘ nicht deine Unsicherheit mit meiner Sicherheit.”
Persönlichkeit begeistert – wenn der Mut zur Einsamkeit da ist.
In die eigenen Möglichkeiten und in die eigene Perspektive einzutreten kostet Mut. Besonders für die Entwicklung der eigenen Exzellenz (im Sinne von “Spirit of excellence”) gilt, dass sie ein Stück weit den Mut zur Einsamkeit verlangt. Dies gilt nicht nur, weil ein herausragend begabter Mensch es dann dauerhaft an die Spitze schafft, wenn er intensiv an seiner Fähigkeit arbeitet.
Häufig ist auch eine Dynamik bei der sozialen Entwicklung zu beobachten: Menschen mit herausragenden Fähigkeiten stehen öfters vor der Entscheidung, sich von einem Teil ihres Freundeskreises zu trennen. Ihre Persönlichkeit begeistert in diesen Stadien ihrer Entwicklung oft nicht mehr die “alten Freunde”, weil sie deren Entwicklung nicht gut nachvollziehen können.
Wie hat Madonna gesungen? “It*s hard to be in love with a masterpiece.” (Es ist schwer, ein Genie zu lieben.”) Nicht alle Beziehungen lassen sich nach der persönlichen Weiterentwicklung halten. Entsteht eine dauerhafte Unzufriedenheit, ist es oft sinnvoller, wenn jeder seinen Weg weitergeht – in Dankbarkeit und Wertschätzung.
Dies ist wichtig, um für neue Beziehungen Platz zu machen. Und es ist wichtig, um sich nicht unnötig zu belasten mit Menschen, die in ihrer Entwicklung stehen zu bleiben.
Mit Arroganz hat dies zunächst einmal nichts zu tun, sondern eher mit der Gefahr, sich hier selbst eine gefährliche Falle zu stellen…
Dies ist jedoch eine Geschichte für sich, die ich gerne an anderer Stelle aufgreife…
Fazit:
Stress entsteht nicht nur durch einen engen Zeitplan, Fehlentwicklungen oder bedrohlichen Szenarien. Stress entsteht häufig auch, weil wir unser Selbstbild vernachlässigen. Ein dynamisches Selbstbild ist ein Selbstbild, welches uns Fehler erlaubt, weil wir uns auf dem Weg nach oben befinden – als Lernende.
Gleichzeitig kann eine Stabilität erst dadurch entstehen, dass wir uns erlauben, uns dem Druck, der von außen an uns heran getragen wird, zu entziehen. Dieser Druck ist nicht immer leicht oder sofort erkennbar.
Besonders, wenn er im Gewand emotionaler Erpressung daher kommt, ist dieser Druck oft gut getarnt hinter scheinbar edlen Motiven. Durch die Entwicklung eines präzisen Unterscheidungsvermögens ist es möglich, eine Abgrenzung vorzunehmen und sich so vor einer unnötigen Einwirkung aggressiver Infragestellungen zu schützen.
Eine Persönlichkeit begeistert und inspiriert andere Menschen mit ihrer inneren Klarheit, wenn sie diese Entwicklung genommen hat.
Die Frage “Wie gehe ich mit Stress um?” zu lösen, bedeutet, einen Meilenstein auf dem Weg zum großen Ziel zu erreichen. Sie ist eine der großen Fragen unseres Lebens.
Lesen Sie im nächsten Artikel: „Wo ziehe ich die Linie?“ oder: Wie Eingeborene Affen fangen…
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Literaturquelle:
- „Selbstbild“, Carol Dweck, Piper Verlag.
Kapitel 4, „Sport, die Einstellung der Sieger“, S. 102 - Bilder: istock by getty images
“Persönlichkeit begeistert” entspricht dem Claim der Marke erfolgmitstil.de,
vertreten durch Patrizia Becker.