Small Talk – ja oder nein?

Small Talk. Ein Must ist er nicht. Small Talk - für die einen ein "Must" der stilvollen Gesprächsführung, für die anderen nur Zeitverschwendung

Small Talk erscheint vielen als eine Wissenschaft für sich. Sogar die Frage, ob er überhaupt notwendig ist, drängt sich auf – und wenn, dann wie?

„Ich bin nicht so der Dampfplauderer“ ist da zu hören. Oder „Mh…, irgendwie mag ich eher tiefe Gespräche.“ Das „kurze Einstiegsgespräch“, wie der Small Talk auf Deutsch heißt, wird absolut unterschiedlich bewertet.

Small Talk als Vorinstanz einer Entscheidung

Wir Menschen wollen schon wissen, worauf wir uns so einlassen. Deshalb mustern wir uns ganz genau, bevor wir miteinander in Kontakt treten.

Diese Kontaktaufnahme, die unter dem Begriff „der erste Eindruck“ Berühmtheit erlangt hat, dauert wohl nur wenige Sekunden. (Einige Fachleute sprechen sogar von weniger als einer Sekunde.)

Ist dieser Check durch, geht es in die nächste Runde. Hier wird jetzt die Stimme wichtig.
Unsere Stimme transportiert enorm viel von dem, wer wir tief innerlich sind. Ist sie angenehm, entsteht Nähe. Bei einer unangenehmen Stimme überfällt die meisten Menschen eher der Impuls „Nichts wie weg hier!“.
Bestenfalls entsteht höfliche Distanz.

Und wer das Thema richtig gut beherrscht, weiß: Mit der Stimme kann man Menschen führen, sie verzaubern, eine Art heilender Wirkung aufbauen… (O-Ton: „Seine Stimme massiert mich.“)
Die Stimme birgt in sich also auch den Charakter einer Vision: Sie offenbart uns, was wir von unserem Gegenüber zu erwarten haben. Wie sonst ließe sich das Thema Gesang, Radio und volle Konzertsäle erklären? Wir geben Millionen aus, um dem Thema Stimme eine angemessene Bühne zu geben.

Der Small Talk – Zeitverschwendung oder stilvolle Gesprächseröffnung?

Bei dieser Priorität, die eine Stimme bzw. die Stimmführung in der Kommunikation einnimmt, ist es da überhaupt ratsam, auf den Small Talk zu verzichten? Die klare Antwort lautet: „Ja. Teilweise schon.“

Auch, wenn der Small Talk für die meisten Menschen einer stilvollen Gesprächseröffnung gleichkommt, sehen ihn andere eher als eine Art glanzvollen Meilenstein einer gelungenen Geschäftsbeziehung. Da kann dann der Small Talk im späteren Verlauf Auftakt sein zu einer wertschätzenden und respektvollen Beziehung. In diesem Fall hat er eher den Charakter einer persönlichen Zugangsberechtigung.

Der Kontext entscheidet oft über die Charakteristik des Gesprächs

Der Umgang mit Zeit ist erfolgs- und zukunftskritisch. Besonders von Führungskräften wird erwartet, dass sie maximal produktiv sind. Aus diesem Gund mussten lernen, ihre Zeit sehr gut einzuteilen. (In einem Unternehmen lässt sich nun mal präzise beziffern, wieviel jede Minute an Kosten erzeugt.)

Besonders für Führungskräfte gilt: Jede Minute kostet. Klarheit ist hier der enge Verbündete des Erfolges. Und weil viele Führungskräfte ihre Zeit in Minuten einteilen, gilt:
Small Talk kann sein, muss aber nicht.

Freundlich und respektvoll kann man auch anders sein. (Zum Beispiel, indem man den Gesprächspartner nicht warten lässt – oder ihm kurz eine Mitteilung über die Zeit sowie den Grund der Verspätung zukommen lässt. Auch als Gastgeber ein Getränk anzubieten ist wichtig.)

Der Kunde entscheidet

Die Art und Weise, wie Menschen ihre Aufgaben wahrnehmen, unterliegt immer auch einer persönlichen Ordnung. Auch können wir ja nicht wissen, welche Erfahrung unser Gegenüber bereits mit dem Small Talk gemacht hat.

Erlebnisse, die mit dem Worten „Der/die hört einfach nicht mehr auf zu labern“ kommentiert werden, können schnell zu notwendigen Grundsatzentscheidungen führen.

Deshalb rate ich Ihnen, den Gesprächsbeginn entspannt zu handhaben. Überlassen Sie dem Kunden, ob er so ein Gespräch führen möchte oder nicht. Ich habe mehrfach erlebt, dass Menschen, die hier zuerst die sachliche Ebene bedienen, im späteren Verlauf langsam auch persönlicher werden. Die Voraussetzung ist, dass „es läuft“ und sie konstant eine seriöse Arbeit sehen.
Sollte auch das nicht der Fall sein, gehen Sie einfach von einer ganz klaren Einteilung in beruflich und privat aus.

Und wenn Ihr Gegenüber mit Small Talk einsteigt – na wunderbar!
Bauen Sie eine angenehme Stimmung auf, spielen Sie den Ball zurück – und kommen Sie so zum Thema, wie es der Situation angemessen erscheint. Denn: Small Talk ist stets auch eine Frage von Empathie.

Sie möchten die Möglichkeiten des Small Talk noch besser nutzen?
Lassen Sie uns hierüber ins Gespräch kommen.
Vereinbaren Sie gerne einen Termin Ich freue mich auf das Gespräch mit Ihnen!

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Autor: Patrizia Becker

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